Bereits 1986, als das Thema Qualitätsmanagement noch in den Kinderschuhen steckte, stellte die DQS das bundesweit erste Zertifikat nach ISO 9001 aus – damals noch auf der Basis der Entwurfsfassung. Die Erstveröffentlichung der „ISO 9000“-Normenreihe erfolgte erst 1987 als Modell für Qualitätssicherungssysteme. Dies war der Beginn einer ungebrochenen Erfolgsgeschichte für Managementsysteme. Dabei ist die Entwicklung der erfolgreichen Qualitätsnorm eng mit der Firmengeschichte der DQS verknüpft.
Das Konzept, die Qualitätsfähigkeit anhand eines zertifizierbaren Managementsystems nachzuweisen, ist angesichts der heute über 1,2 Million zertifizierten Unternehmen kaum mehr in Frage zu stellen. Unternehmen kennen Qualitätsmanagementsysteme heute als wirksames Werkzeug für das Top-Management. Es schafft Transparenz, reduziert Komplexität und gibt Handlungssicherheit.

Managementsysteme leisten jedoch weit mehr, wenn sie von einem neutralen und unabhängigen Dritten wie der DQS begutachtet und zertifiziert werden. Denn dann schaffen sie – die Historie von ISO 9001 unterstreicht dies – auch das nötige Vertrauen in Produkte oder Dienstleistungen und somit in die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.
DQS: Deutschlands erste Managementsystem-Zertifizierungsstelle
Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) und die Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ) nahmen sich in den Jahren 1983/84 eines in Deutschland durchaus umstrittenen Themas an. Es ging um die Gründung einer Managementsystem-Zertifizierungsstelle. Sie führten dazu zahlreiche Gespräche mit den wichtigsten Industrieverbänden. Trotz erheblicher anfänglicher Bedenken signalisierten diese schließlich ihre Unterstützung.
Am 1. Februar 1985, fünf Monate vor Veröffentlichung der ersten Entwürfe der „IS0 9000-Familie“, nahm die DQS als Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von QualitätsSicherungssystemen mbH ihre Arbeit auf. Damit war sie Deutschlands erste und weltweit dritte Managementsystem-Zertifizierungsstelle. Noch heute, nach fast 40 Jahren einer gemeinsamen Historie von ISO 9001 und DQS, sind wir der Qualität verpflichtet und tragen das „Q“ in unserem Namen – auch wenn aus den Qualitätssicherungssystemen längst Managementsysteme geworden sind.
Mit der Gründung gehörte Deutschland zu den ersten Ländern, die Zertifizierungen von, wie es damals hieß, Qualitätssicherungssystemen anboten. Im Jahr 1990 war die DQS Gründungsmitglied der heutigen IQNet Association. Die Intention war, der zunehmenden Internationalität der Branche Rechnung zu tragen.
„1,2 Mio. Unternehmen in 194 Ländern* sprechen heute in Sachen zertifiziertes Qualitätsmanagement die selbe Sprache. In 139 Ländern sprechen sie mit der DQS.“
* Quelle: ISO Survey 2023
1991 wurde die DQS als erste Zertifizierungsstelle in Deutschland durch die damalige TGA GmbH (heute: Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH, DAkkS) für ISO 9001/2/3 akkreditiert. Heute umfasst das Spektrum unserer Leistungen rund 100 internationale Regelwerke und nationale Standards. Etwa zwei Drittel aller DAX-notierten Unternehmen sind langjährige DQS-Kunden.

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Die Norm ISO 9001 und ihre Historie
Die Geschichte von DIN EN ISO 9001 beginnt, wenn man so will, bereits mit der Gründung des ISO/TC 176 im Jahr 1979. Das Technische Komitee der International Organization for Standardization (ISO) sollte eine universelle, weltweit anwendbare Qualitätsmanagementnorm entwickeln. Basis war die bereits bestehende, vom BSI ab 1975 erarbeitete britische Norm BS 5750. Die britische Norm hat ihre Wurzeln im militärisch-politischen Umfeld der Nachkriegsjahre in Großbritannien. Es sollte jedoch noch rund sechs Jahre dauern, bis ein erster Normentwurf herausgegeben wurde. Das Jahr 1985 markiert somit die „eigentliche“ Geburt von ISO 9001, auch wenn die offizielle Veröffentlichung erst 1987 erfolgte. Die Meilensteine von ISO 9001 im Schnelldurchlauf:
1985
Der erste Entwurf der „ISO 9000“-Normenreihe (ISO 9000/1/2/3/4) wird herausgegeben.
1986
Die DQS stellt am 28. August 1986 das bundesweit erste ISO 9001-Zertifikat für die Hottinger Baldwin Messtechnik GmbH in Darmstadt aus – auf der Basis der Entwurfsfassung von DIN ISO 9001. Damit ist ein wichtiger Akzent in der Historie von ISO 9001 gesetzt.

1987
Die Normenreihe ISO 9001/2/3 wird als Nachweismodell für Qualitätssicherungssysteme in 20 Elementen veröffentlicht, in Deutschland als DIN ISO Normen:
- DIN ISO 9001 als Modell zur Darlegung der Qualitätssicherung in allen Unternehmensbereichen: Design, Entwicklung, Produktion, Montage und Kundendienst.
- DIN ISO 9002 als Modell zur Darlegung der Qualitätssicherung in Produktion und Montage
- DIN ISO 9003 als Modell zur Darlegung der Qualitätssicherung bei der Endprüfung
Zugunsten dieser neuen internationalen Normenreihe wurden zahlreiche nationale (Branchen-)Normen zurückgezogen. Die angestrebte Harmonisierung war also gelungen. In vielen Ländern erhielten die Normen auch staatliche Anerkennung als wichtiges Element gesetzlich vorgeschriebener Verfahren zur Konformitätsbewertung.
Einige Industrieverbände, die lange Widerstand geleistet hatten, nahmen sich nun der Normen intensiv an. Sie führten sogar verschärfte Fassungen ein, beispielsweise in den Sektoren Automobil, Medizinprodukte, Luftfahrt und Lebensmittel. Die Normenreihe ISO 9000ff ist somit noch heute das Modell für eine ganze Reihe branchenspezifischer Managementsystemnormen, wie zum Beispiel IATF 16949 (Automobil) oder ISO/TS 22163 (Schienenverkehr)
1994
ISO-Normen werden in regelmäßigen Abständen überprüft, in der Regel alle fünf bis sechs Jahre. Im Rahmen einer solchen Überprüfung wird ermittelt, ob die jeweilige Norm noch dem aktuellen Stand der Technik entspricht, ob sie überarbeitet oder gar zurückgezogen werden sollte. Mit der turnusmäßigen Überarbeitung soll sichergestellt werden, dass die Normanforderungen den aktuellen Bedingungen, in denen eine Organisation agiert, gerecht wird. Die Geschichte von ISO 9001 ist also auch von Kontinuität und Verlässlichkeit geprägt.
Die erste Revision von ISO 9001 fand im Jahr 1994 statt. Damals wurden jedoch nur einige kleinere Anpassungen vorgenommen wurden, vor allem redaktioneller bzw. begrifflicher Art.
2000
ISO 9001:2000 – Die 2000er-Revision brachte hingegen eine grundlegende Überarbeitung und die Zusammenführung von ISO 9001, ISO 9002 und ISO 9003 zu einer einzigen Norm.
Der Wandel von QS = Qualitätssicherung zu QM = Qualitätsmanagement in den 90er Jahren sowie das Einbringen der Prozessorientierung waren zwei weitere bedeutende Meilensteine in der Historie von ISO 9001. Die begriffliche Verschiebung von Sicherung zu Management entsprach ihrer Bedeutung für die Unternehmenspraxis.
So wurde ISO 9001 endgültig in der obersten Leitung angesiedelt, also dort, wo „ordentliche Unternehmensführung“ tatsächlich verantwortet wird. Die DQS hatte ihrerseits bereits lang vor der Verankerung der Prozessorientierung in ISO 9001 mit dieser Art der Auditierung begonnen und damit vielen Dienstleistungsunternehmen die Tür zum Qualitätsmanagement geöffnet.
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Erfahrung aus 40 Jahren in der Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen nach ISO 9001 – DQS. Simply leveraging Quality.
Die überarbeitete Norm war nun auch in einer verständlicheren Sprache geschrieben. Damit war sie von allen Branchen, besonders aber von Dienstleistungsunternehmen, leichter anzuwenden. Inhaltlich ersetzte eine prozessorientierte Struktur die bisherigen 20 Elemente. Neu war auch die stärkere Ausrichtung an der Kundenzufriedenheit und die Orientierung an den Kernprozessen.
Nichtzutreffende Anforderungen (zum Beispiel Entwicklung) durften – nach der Definition der „zulässigen Ausschlüsse“ in Abschnitt 7 der Norm – ausgeschlossen werden. Das moderne Verständnis von Qualitätsmanagement und seine Bedeutung für die unternehmerische Praxis war in den „Acht Grundsätzen des Qualitätsmanagements“ enthalten.
2008
ISO 9001:2008 – Die Veröffentlichung der vierten Ausgabe von ISO 9001 fand im Jahr 2008 statt. Ein Großteil der Änderungen diente vor allem der leichteren Anwendung durch Präzisierungen in den Aussagen. Die Grundstruktur und die strategische Ausrichtung der Norm blieben unverändert. Auch die Anforderungen blieben im Wesentlichen gleich.
2015
ISO 9001:2015 – Mit der letzten "großen Revision" vom September 2015 wird die Geschichte von ISO 9001 weiter geschrieben. Die Norm wurde an die sogenannte High Level Structure angepasst. Diese Grundstruktur gilt seit 2012 als Grundlage für alle ISO-Managementsystemnormen. Sie legt einheitliche Kerntexte für die zentralen Anforderungen an Managementsysteme sowie gemeinsame Benennungen und Definitionen fest. Wesentliche Neuerungen sind:
- der „Kontext der Organisation“, also das interne und externe Umfeld eines Unternehmens
- die Berücksichtigung der relevanten interessierten Parteien
- der Fokus auf die Verantwortung der obersten Leitung
- der risikobasierte Ansatz, der unter anderem die sogenannten vorbeugenden Maßnahmen ersetzt
- das „Wissen der Organisation“, das erstmals als Ressource benannt wird

ISO 9001:2015 in der Praxis
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Die meist gestellten Auditfragen und mögliche Nachweise:
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2026
Im Sommer 2023 hat das Technische Komitee ISO/TC 176 SC2 eine weitere Überarbeitung von ISO 9001:2015 beschlossen. Die Veröffentlichung soll im Jahr 2026 erfolgen. Dies geht aus einer Meldung des Gremiums vom 3. August 2023 hervor. Noch ist offen, mit welchen Anforderungen und Zukunftsthemen Unternehmen dann konfrontiert werden. Aktuell werden folgende Aspekte diskutiert: Resilienz, Lieferkettenmanagement, Veränderungsmanagement, Nachhaltigkeit, Umgang mit Risiken und das Wissen der Organisation.
UNSER LESETIPP
Lesen Sie auch unseren Blogbeitrag "Revision von ISO 9001:2015 kommt Ende 2026"
Exkurs
Die Kompatibilität mit anderen Managementsystemnormen
Um die Kompatibilität verschiedener Managementsystemnormen bei der Anwendung zu erleichtern, hat die ISO nach langer Vorarbeit im Jahr 2012 die sogenannte High Level Structure (HLS) verabschiedet und in das ISO-Supplement der ISO/IEC-Direktiven Teil 1 übernommen.
Die Kerntexte beziehen sich auf Grundanforderungen, die für alle bekannten Managementsystemnormen gleich sind. Sie werden – je nach ISO-Norm – um themenspezifische Anforderungen ergänzt, wie beispielsweise bei ISO 14001 (Umwelt), ISO 45001 (Arbeitsschutz) und ISO 27001 (Informationssicherheit). Zudem wird durch eine einheitliche Terminologie die Anwendung unterschiedlicher Normen wesentlich vereinfacht.
Auf diese Weise sollen unterschiedliche Managementsysteme leichter miteinander verschmolzen beziehungsweise in ein bestehendes Managementsystem integriert werden. Informieren Sie sich und lesen Sie mehr über ein integriertes Managementsystem.
40 Jahre im Dienst der Wirtschaft: Die DQS und ISO 9001
Die Firmengeschichte der DQS ist eng mit der Historie und Entwicklung von ISO 9001 verknüpft. Im Jahr 2025 feiert die DQS ihr 40. Jubiläum – und wenn man die Veröffentlichung des ersten Normentwurfes aus dem Jahr 1985 als Geburtsjahr zählt, gilt das in gewisser Weise auch für ISO 9001.
Die Norm hat ihren Weg gemacht: Bis heute nutzen erfolgreiche Unternehmen moderne QM-Systeme zur Sicherung ihres Erfolges im Markt. Dazu tragen wesentlich auch die Erkenntnisse aus unseren jährlichen Audits bei, die die Organisations- und Prozessstruktur eines Unternehmens fortlaufend verbessern.
Warum eine Zertifizierung durch die DQS?
Das erste ISO 9001-Zertifikat in Deutschland stellte die DQS im August 1986 aus. Die DQS ist also ganz eng mit der Historie von ISO 9001 verbunden. Seither streben wir gemeinsam mit unseren Kunden nach wirksamen Managementsystemen und nachhaltigem Unternehmenserfolg – durch und für Menschen. Dafür setzen wir bis heute ausschließlich erfahrene Fach- und Führungskräfte aus Wirtschaft und Wissenschaft als Auditoren ein.

Zertifizierung nach ISO 9001
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Vertrauen und Expertise
Unsere Texte und Broschüren werden ausschließlich von unseren Normexperten oder langjährigen Auditoren verfasst. Sollten Sie Fragen zu den Textinhalten oder unseren Dienstleistungen an unseren Autor haben, senden Sie uns gerne eine E-Mail: [email protected]
Hinweis: Wir verwenden aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum. Die Direktive schließt jedoch grundsätzlich Personen jeglicher Geschlechteridentitäten mit ein, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
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Nadja Götz
Produktmanagerin ISO 9001 sowie DQS-Expertin für Gesundheitsmanagementsysteme und BSI-KRITIS-Prüfungen, Auditorin und Produktmanagerin für diverse Qualitätsstandards der Rehabilitation sowie der stationären und ambulanten Versorgung.
