Unterstützung bei spezifischen Umweltthemen
Die Frage nach dem Interesse an Beratung bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems zeigte bei knapp der Hälfte der Befragten einen Bedarf an Praxisberichten und ergänzenden Leitfäden für die Umsetzung.
Besonders hervorgehoben wurden dabei spezielle Umweltthemen wie
• Klimaschutz
• Material- und Abfallmanagement
• Kreislaufwirtschaft
• Management von Chemikalien
• Umweltrecht
• Gewässerschutz
• Luftqualität
• Biodiversität
Etwas weniger als ein Drittel der Teilnehmer gab an, Interesse an weitergehender Unterstützung zu haben. Insbesondere in Form eines eigenen Standards
• zum Umgang mit dem Klimawandel
• zum Abfallmanagement
• zur Kreislaufwirtschaft (dies ist im Rahmen der ISO 14002-Reihe bereits in Arbeit)
Für die Entwicklung zusätzlicher ökologisch ausgerichteter Standards scheint mit Blick auf die Umfrage-Ergebnisse aktuell kein weiterer Bedarf zu bestehen.
Betrachtung der Detailergebnisse
Schaut man sich einige Ergebnisse im Detail an, lässt sich eine Reihe von Gründen für die Tendenz der nach ISO 14001 zertifizierten, an der Umfrage teilnehmenden Organisationen ausmachen: "nein" zu einer umfassenden Revision und "ja" zu mehr Support. So ist das Hauptargument für ein ISO 14001-Zertifikat die (sichere) Erfüllung rechtlicher Verpflichtungen (75%, im Folgenden „sehr“ oder „höchst bedeutend“).
Das korrespondiert mit den Antworten auf die Frage nach dem Wert eines Umweltmanagementsystems, wo Rechtssicherheit mit 75% ebenfalls den Spitzenplatz einnimmt. Ganz oben dabei ist auch die Reduzierung des (finanziellen) Risikos im Zusammenhang mit den Auswirkungen von Umwelteinflüssen (76%) sowie die Erfüllung von Kundenanforderungen (77%). Das sind alles Argumente, die nicht zwingend auf die Einführung der Future Challenge Concepts hindeuten.
Umgekehrt geben nur 14% der Befragten an, dass sie mit Blick auf die Lebenwegbetrachtung in der Lieferkette einen oder mehrere ihrer Lieferanten dazu verpflichten, ein Umweltmanagementsystem einzuführen. Demgegenüber sagen jeweils ~40% der Befragten, dass sie Umweltaspekte von Tätigkeiten, Produkten oder Dienstleistungen einiger ihrer Lieferanten identifizieren und die eigenen Umweltanforderungen an ihre Lieferanten kommunizieren.
Hier wäre die Einführung des Future Challenge Concepts eine zusätzliche Aufgabe oder gar Hürde. Dazu passt: Nur 35% der befragten Unternehmen geben an, dass die Verbesserung der Umweltperformance ihrer Lieferanten einen hohen oder sehr hohen Wert hat.