Als ISO 14001 im Jahr 1996 erstmals erschien, war die Zielgruppe eher im produzierenden Gewerbe zu verorten. Längst spielt die Umweltnorm aber auch für Dienstleister eine bedeutende Rolle, z.B. in der rasant wachsenden Paketzusteller-Branche. Hermes Germany, führend im deutschen Privatkundenversand, hat das bereits vor 20 Jahren erkannt. Lesen Sie mehr über das Unternehmen und seine Erfahrungen mit ISO 14001.

Hermes Germany mit Sitz in Hamburg hat seinen Schwerpunkt in der nationalen und internationalen Paketzustellung sowie in der Abwicklung vorgelagerter Warenströme weltweit. In Deutschland verfügt Hermes über das größte nationale Netzwerk im europäischen Privatkundenversand. Seit dem Jahr 1999 ist das Umweltmanagementsystem des Unternehmens von der DQS nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Dr. Georg Barth ist Umweltmanagementbeauftragter von Hermes. Über seine Erfahrungen mit ISO 14001 und über den Nutzen, den das Unternehmen daraus zieht, berichtet er im folgenden Interview.
Interview mit Dr. Georg Barth
Herr Dr. Barth: Hermes ist seit über 20 Jahren von der DQS nach ISO 14001 zertifiziert. Warum braucht Hermes ein Umweltmanagementsystem?
Umweltschutz ist fest in der DNA von Hermes verankert und ein zentraler Faktor für langfristig erfolgreiches Wirtschaften. Durch unser Umweltmanagementsystem (UMS) können wir gewährleisten, unseren eigenen Ansprüchen und den Erwartungen unserer interessierten Parteien gerecht werden. Gerade bei einem weit gefasstem Querschnittsthema wie dem Umweltschutz bietet uns ein Managementsystem die notwendige Struktur, um die Vielzahl der umweltbezogenen Zuständigkeiten, Abläufe, Kennzahlen und Maßnahmen zu definieren sowie effektiv zu überwachen und zu steuern. Sehr wichtig ist für uns der Ansatz des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.
Seit 1999 ist das Umweltmanagementsystem bei uns verankert und aus unserem operativen Handeln nicht mehr wegzudenken.
Ende 2017 sind Sie auf die damals neue Normversion ISO 14001:2015 umgestiegen. Wie haben Sie Ihre relevanten interessierten Parteien ermittelt, welche sind das vor allem und welche Bedürfnisse haben diese mit Blick auf Ihr UMS?
In einem Workshop mit Vertretern der einzelnen Unternehmensbereiche haben wir die maßgeblichen Stakeholder gemeinsam ermittelt, um der Normanforderung aus Kapitel 4.2 nachzukommen. Zu den wichtigsten Interessengruppen gehören unsere Mitarbeiter, Vertragspartner, Auftraggeber, Endkunden, die Otto Group als unsere Muttergesellschaft sowie Presse, Kommunen und Verwaltungsbehörden. Eine Erwartung die alle Interessengruppen verbindet, ist die transparente Kommunikation über unsere wesentlichen Umweltauswirkungen sowie zu den von uns formulierten Umweltzielen und Maßnahmen. Von uns wird erwartet, unsere Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern.

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Andreas Völkerding
Experte und Projektmanager bei der DQS für den Bereich Transport und Logistik. Andreas Völkerding verantwortet zahlreiche branchenspezifische Standards, u.a. TAPA FSR/TSR/PSR, GDP und TfS. Als Auditor sind seine langjährigen Erfahrungen national wie international gefragt, vor allem in der Logistik, Luft- und Seefracht.
