Re­mo­te Audits werden häufig für ihre Flexibilität an­ge­prie­sen. Möglicherweise sind sie jedoch zu flexibel – denn über die Methode, die der Auditor an­zu­wen­den hat, besteht kein Konsens. Die Tech­no­lo­gie ist der Normung immer einen Schritt voraus. In dieser Ar­ti­kel­rei­he befassen wir uns mit den ver­schie­de­nen Schrit­ten zur Durchführung von Audits aus der Ferne. Heute werfen wir einen ge­naue­ren Blick auf die Me­tho­den, die zur Durchführung von Remote Audits an­ge­wen­det wer­den.

Dies ist Teil 3 einer siebenteiligen Artikelreihe zum Thema Remote Audits:

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keinen harmonisierten Ansatz für Remote Audit-Verfahren. Eines der wenigen international anerkannten Dokumente ist MD 4:2018 des Internationalen Akkreditierungsforums. Der Schwerpunkt liegt hierbei jedoch auf dem Einsatz von IKT für Audit-Zwecke. Als solches ist das Dokument generischer Natur und stellt keineswegs ein Protokoll oder eine Methode für Remote Audits dar. Eine weitere Ressource, die im April 2020 veröffentlicht wurde, ist der Leitfaden der ISO 9001 Auditing Practices Group.

Grob können wir unterscheiden zwischen Audits, die komplett remote gemacht werden, und Audits, die nur zum Teil remote sind. Die Entscheidung für die eine oder die andere Variante muss von der Risikobewertung mitbestimmt werden.

Der Vorteil von Audits, die zum Teil remote durchgeführt werden, besteht darin, dass das Audit zu einem mehrstufigen Prozess wird. Typischerweise gibt es eine erste Phase, die sich auf die Dokumentation und das Führen von Aufzeichnungen konzentriert und remote durchgeführt werden kann, und eine zweite Phase vor Ort, die sich auf die operative Seite und den Zustand der Infrastruktur und Anlagen konzentriert.

Bei der DQS haben wir ein Verfahren mit drei oder vier Stufen entwickelt:

  • i-Assessment: Die DQS hat ein eigenes Werkzeug entwickelt, mit dem Organisationen eine intelligente Selbstbewertung durchführen können, die als Ausgangspunkt für das Remote Audit dient. Ergebnisse werden in einem automatisch generierten Bericht festgehalten.
  • DocView: Reichen Sie Dokumentation und Unterlagen für eine strukturierte Überprüfung ein. Unsere Infrastruktur entspricht dem höchsten Niveau des Datenschutzes und der Vertraulichkeit.
  • Videogestützte Interviews und Standortbegehung: Treffen Sie Ihren persönlichen Auditor online für die videogestützte Beurteilung. Diese Stufe beinhaltet eine Live-Site-Tour und Interviews, die sich auf die Ergebnissen des i-Assessment und der stützen.
  • Vor-Ort-Validierung (in einigen Fällen optional): Ein kurzes und zielgerichtetes Audit vor Ort zur Validierung der Ergebnisse der vorangegangenen Phasen.

Hier erfahren Sie mehr über unser Enhanced Remote Audit-Verfahren (ERA). Im nächsten Artikel werden wir uns mit der technologischen Komponente des Remote Audits befassen.

Autor
Dr. Thijs Willaert

Dr. Thijs Willaert ist Global Director Sus­taina­bi­li­ty Ser­vices. In dieser Funktion ver­ant­wor­tet er das gesamte Dienst­leis­tungs­port­fo­lio der DQS rundum ESG. Zu seinem In­ter­es­sens­ge­biet gehören unter anderem nach­hal­ti­ge Be­schaf­fung, men­schen­recht­li­che Sorg­falts­pflich­ten und ESG-Audits. 

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