Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen
Die an den Orten mit wesentlichem Energieeinsatz gesammelten Daten und Messwerte sind die Grundlage zur Bewertung der Energieeffizienz. Für die Verbesserung der messbaren Ergebnisse müssen nun entsprechende Effizienzmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Die Anforderungen an die Umsetzung solcher Maßnahmen werden in Kapitel 8 gestellt. Welche organisatorischen und technischen Maßnahmen ein Unternehmen ergreift, um die Energieeffizienz systematisch zu steigern, bleibt ihm jedoch selbst überlassen.
Investitionen im Unternehmen müssen wirtschaftlich sinnvoll sein.
Neben der Optimierung von Prozessen und einer effizienteren Energienutzung in den täglichen Abläufen ist die Beschaffung neuer sowie der Austausch von energieverbrauchenden Geräten, Maschinen und anderen Komponenten von zentraler Bedeutung. Eine solche energiebezogene Investition sollte aber auch aus finanzieller Sicht sinnvoll sein. Daher ist bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit die Anwendung einer anerkannten Methode empfehlenswert.
DIN EN 17463 (VALERI)
Sehr gute Dienste leistet hier der Leitfaden DIN EN 17463 (VALERI) zur Bewertung energiebezogener Investitionen, der eine umfangreiche Anleitung zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von energiebezogenen Investitionen bereithält.
Eine Reihe von Unternehmen ist hingegen verpflichtet die Wirtschaftlichkeit solcher Investitionen anhand eines akkreditierten Audits gemäß DIN EN 17463:2021 nachzuweisen. Dies ist der Fall, wenn ein Unternehmen innerhalb der vergangenen drei Jahre im Durchschnitt mehr als 10 Gigawattstunden verbraucht hat, oder im Rahmen der sogenannten Erbringung der ökologischen Gegenleistungen einen Antrag stellen will.
Die europäische Norm kann aber auch unabhängig von gesetzlichen Verpflichtungen kleineren Unternehmen eine Anregung sein oder als praxisorientierter Leitfaden dienen, ihre Investitions-Bewertungen zu überprüfen und zu verbessern.
ISO 50005 – Energieeffizienz in KMU
Auch die speziell für kleine und mittlere Unternehmen geltende Norm ISO 50005 versteht eine verbesserte energiebezogene Leistung als Verbesserung der Energieeffizienz oder des Energieverbrauchs bezogen auf den Energieeinsatz. Jedoch wird, etwa beim Thema Messung an EnPI, immer Bezug auf die übergeordnete energiebezogene Leistung genommen.
Die als Reifegradmodell konzipierte Norm stellt also keine konkreten Anforderungen an die Steigerung der Energieeffizienz im Sinn einer messbaren Verbesserung der Ergebnisse der Energieeffizienz, sondern trifft in den vier Stufen ihres Reifegradmodells eher allgemeine Aussagen zur Energieeffizienz.
Verständnis weiterer Normen für Energieeffizienz
Neben den genannten Normen gibt es zahlreiche weitere Standards und gesetzliche Verordnungen, die festgelegt wurden, um den Energieverbrauch und die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Sie legen Mindestanforderungen an die Energieeffizienz von Produkten und Dienstleistungen fest und sind damit ein wichtiger Bestandteil der Strategie zur Bekämpfung des Klimawandels.
Das Verständnis dieser Normen und Richtlinien ist entscheidend für Unternehmen und Verbraucher, um informierte Entscheidungen über den Kauf und die Nutzung von Produkten und Dienstleistungen zu treffen, die ihren Energieverbrauch und ihre Umweltbelastungen beeinflussen. Ohne Normen und Standards wäre es schwierig, die Fortschritte bei der Energieeffizienz zu messen und zu verfolgen. Daher sind sie ein unverzichtbares Instrument zur Erreichung der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung.