Agiles Qualitätsmanagement ist ein Ansatz innerhalb der Geschäfts- und Organisationswelt, der darauf abzielt, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und kontinuierliche Verbesserung in den Mittelpunkt des Qualitätsmanagements zu stellen. Es ist eine Antwort auf die zunehmend volatilen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen (VUCA) Bedingungen sowie die brüchigen, verunsichernden, nichtlinearen und unverständlichen (BANI) Bedingungen, unter denen moderne Organisationen operieren. „Agiles Qualitätsmanagement im Überblick“ erläutert die Kernkonzepte, Bedeutungen und Anwendungen von agilem Qualitätsmanagement in einer agilen Welt.
Definition und Grundlagen
Agilität im Geschäftskontext
Agilität bezieht sich auf die Fähigkeit von Unternehmen, schnell und effizient auf Veränderungen zu reagieren, kontinuierliches Lernen und Anpassung als Teil ihrer Kultur zu etablieren und dabei einen stabilen Qualitätsstandard beizubehalten. Im Kontext der Geschäftswelt bedeutet Agilität, dass Unternehmen proaktiv auf Marktveränderungen reagieren, Innovationen vorantreiben und die Kundenzufriedenheit durch flexible Anpassung von Prozessen an Kundenbedürfnisse und Kundenerwartungen steigern.
Kombination von Agilität und Qualitätsmanagement
Die Integration von Agilität in das Qualitätsmanagement bedeutet nicht die Abkehr von bewährten Qualitätsmanagementpraktiken. Stattdessen wird eine Synthese angestrebt, bei der sich beides ergänzt, um Organisationen zu ermöglichen, in einer unsicheren und dynamischen Umgebung erfolgreich zu sein. Entgegen dem Mythos, dass Agilität und Qualität sich gegenseitig ausschließen, zeigt die Praxis, dass eine agile Herangehensweise das Qualitätsmanagement tatsächlich verbessern kann, indem sie kontinuierliche Verbesserung und Adaptionsfähigkeit fördert.
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Warum agiles Qualitätsmanagement?
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Die Zwecke eines QMS nach ISO 9001 stehen nicht im Konflikt mit agilen Prinzipien. Doch wie bringt der Wechsel von einer klassischen zu einer neuen QM-Ausrichtung Ihr Unternehmen voran? Und: Welche Vorbehalte können Sie gegenüber einem agilen QMS getrost über Bord werfen?
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Anwendung im Qualitätsmanagement
Integration von Agilität in das Qualitätsmanagementsystem
Ein Schlüsselelement des agilen Qualitätsmanagements ist die Anpassung des Qualitätsmanagementsystems (QMS) an agile Praktiken. Dazu gehört, dass das QMS flexibel gestaltet wird, um unterschiedliche Grade von Agilität zu unterstützen und sicherzustellen, dass agile Methoden den etablierten Qualitätsstandards entsprechen. Organisationen sollten spezifische Maßnahmen ergreifen, um ihre QMS-Modelle anzupassen, geeignete Qualitätssicherungstechniken anzuwenden und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu fördern.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Agiles Qualitätsmanagement steht vor der Herausforderung, Normorientierung und Agilität miteinander zu vereinen. Widerstände können sowohl von Befürwortern traditioneller Methoden als auch von Agilitätsbefürwortern kommen. Jedoch betont die internationale Norm ISO 9001:2015, dass die kontinuierliche Verbesserung der Gesamtleistung eines Unternehmens im Einklang mit Kundenanforderungen auch ein zentrales Element agiler Prinzipien ist.
Ein agiles QM benötigt Regeln, Verfahren und Standards, die flexibel und im Einklang mit agilen Arbeitsweisen angewendet werden können.
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Gewinnen in der VUKA-Welt – aber wie?
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Der risikobasierte Ansatz zieht sich wie ein roter Faden durch die Norm ISO 9001, denn es gehört zu den Kernaufgaben eines Qualitätsmanagementsystems präventiv zu wirken. Neben der Sicht auf das Risiko darf aber auch die Behandlung von Chancen in der VUKA-Welt nicht zu kurz kommen. Gehört es doch für nachhaltig denkende Unternehmen zum Zielbild, nicht nur resilient zu werden, sondern antifragil.
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Zukunftsperspektiven
Das Qualitätsmanagementsystem der Zukunft wird eine Integration von Standardisierung und Agilität erfordern. Ein agiles QMS sollte über die Einhaltung von Vorschriften hinausgehen und eine flexible, qualitätsorientierte Kultur fördern. Digitale Technologien spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie transparente Funktionen und gestraffte Prozesse ermöglichen.
Unabhängige Auditoren werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, um die Einhaltung von Qualitätsstandards in agilen Organisationen zu bewerten. Für ein erfolgreiches agiles Qualitätsmanagement ist kontinuierliche Ausdauer und Engagement erforderlich, um Hindernisse zu überwinden und langfristig höhere Kundenzufriedenheit und nachhaltigen Erfolg zu erzielen.
Agiles Qualitätsmanagement – Fazit
Agiles Qualitätsmanagement bietet eine flexible und effiziente Antwort auf die Herausforderungen der modernen Geschäftswelt. Die vielversprechende Herangehensweise stellt die Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und kontinuierliche Verbesserung ins Zentrum und ermöglicht Unternehmen damit, schnell auf Veränderungen zu reagieren und sich wettbewerbsfähig zu halten.
Dabei stehen agile Prinzipien keinesfalls im Konflikt mit dem Zweck eines Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9001. Im Gegenteil: Die Integration von Agilität ins Qualitätsmanagement kombiniert bewährte Praktiken mit der Notwendigkeit, in dynamischen Umgebungen erfolgreich zu sein. Durch die Anpassung des Qualitätsmanagementsystems an agile Praktiken wird sichergestellt, dass Qualität nicht auf Kosten der Flexibilität geht. Zukünftig wird ein agiles Qualitätsmanagement, das Standardisierung und Agilität integriert, für den langfristigen Erfolg und die Kundenzufriedenheit entscheidend sein.
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Hinweis: Wir verwenden aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum. Die Direktive schließt jedoch grundsätzlich Personen jeglicher Geschlechteridentitäten mit ein, soweit es für die Aussage erforderlich ist.
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Autor
Dr. Wilhelm Griga
Dr. Griga verfügt über eine umfassende Expertise im Bereich des Qualitätsmanagements und der digitalen Transformation. Seine fundierten Kenntnisse in den Bereichen Organisationsentwicklung, agiles Managementsystem, nachhaltiges Non-Conformance Management und modernes Auditmanagement machen ihn zu einem hochqualifizierten Impulsgeber für wertvolle Einblicke in das Thema agiles Qualitätsmanagement.
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