Überprüfung freiwilliger Umweltaussagen: Eine Frage der Glaubwürdigkeit und Compliance
Erhöhte Transparenz und Glaubwürdigkeit von Umweltaussagen
Einhaltung von Verbraucherschutzvorschriften und Anti-Greenwashing-Initiativen
Angleichung an internationale Normen
Geprüfte Daten zur Deckung des Informationsbedarfs der Kunden
Wann ist die unabhängige Verifizierung einer freiwilligen Umweltaussage sinnvoll?
Freiwillige Umweltaussagen verifizieren oder validieren – Was ist der Unterschied?
Arten von umweltbezogenen Aussagen (Green Claims)
- Klimafußabdruck und Emissionen:- Klimaeutralität: Behauptungen, die sich auf den Ausgleich oder die Kompensation von Treibhausgasemissionen beziehen- Emissionsreduzierung: Aussagen über Bemühungen zur Reduzierung bestimmter Emissionen, wie CO2 oder andere Treibhausgase.- Vermiedene Emissionen: Angaben über die Vermeidung von Emissionen durch Vergleich der tatsächlichen Emissionen mit alternativen Szenarien, z. B. anderen Produktionsmethoden
- Energieeffizienz und erneuerbare Energien:- Nutzung erneuerbarer Energien: Angaben über den Prozentsatz oder die Menge der aus erneuerbaren Quellen stammenden Energie.- Energie-Effizienz: Aussagen über Bemühungen zur Verbesserung der Energieeffizienz in den Betrieben oder Produkten.
- Abfallreduzierung und Recycling:- Null Abfall: Angaben über Initiativen zur Minimierung oder Vermeidung der Abfallerzeugung.- Wiederverwertbarkeit: Aussagen über die Wiederverwertbarkeit von Produkten oder Verpackungsmaterialien.
- Kreislaufwirtschaft:- Geschlossene Kreislaufsysteme: Angaben in Bezug auf die Umsetzung der Grundsätze der Kreislaufwirtschaft.- Verlängerung der Produktlebensdauer: Aussagen über Bemühungen, die Lebensdauer von Produkten durch Reparatur oder Aufarbeitung zu verlängern.- Claims in Bezug auf die Menge an Rohstoffen, die aus dem Recycling stammen
- Nachhaltige Beschaffung und Lieferkette:- Nachhaltige Beschaffung: Angaben über die Verwendung von Materialien oder Inhaltsstoffen aus verantwortungsvoller Beschaffung.- Nachhaltigkeit in der Lieferkette: Angaben hinsichtlich der Bemühungen, Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette zu gewährleisten.
- Biologische Vielfalt und Erhaltung:- Habitatschutz: Aussagen im Zusammenhang mit dem Schutz oder der Wiederherstellung von natürlichen Lebensräumen.- Erhaltung der biologischen Vielfalt: Aussagen über Bemühungen zur Erhaltung oder Verbesserung der biologischen Vielfalt.
- Gesundheit und Sicherheit:- Umweltverträgliche Produkte: Informationen über Produkte, die minimale Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt haben.- Reduzierung der Toxizität: Angaben zu den Bemühungen, giftige Stoffe in Produkten zu reduzieren oder zu beseitigen.
- Verantwortung für das Wasser:- Schutz der Wasserqualität: Angaben über Aktivitäten zum Schutz und zur Verbesserung der Wasserqualität.- Wassereinsparung: Informationen über Bemühungen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs oder zur Einführung wassersparender Technologien.- Zugang zu sauberem Wasser: Angaben zu Initiativen, die Menschen den Zugang zu sauberem und sicherem Wasser ermöglichen.
Die obige Liste ist keineswegs vollständig und dient nur als Anhaltspunkt.
Voraussetzungen für die Verifizierung und/oder Validierung von Green Claims
Um Genauigkeit, Transparenz und Glaubwürdigkeit zu gewährleisten, sollten solide Umweltaussagen bestimmte Anforderungen und bewährte Verfahren einhalten. Diese Anforderungen werden häufig von verschiedenen Normen, Richtlinien und Aufsichtsbehörden festgelegt. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Überlegungen zur Erstellung solider Umweltaussagen:
1. Wahrhaftigkeit und Genauigkeit:- Angaben sollten die Umweltleistung eines Produkts, einer Dienstleistung oder einer Organisation genau darstellen.- Vermeiden Sie Übertreibungen oder irreführende Informationen.
2. Nachweise:- Legen Sie Beweise oder Unterlagen zur Untermauerung von Umweltaussagen vor.- Die Daten und Methoden, die zur Formulierung von Angaben verwendet werden, sollten transparent und überprüfbar sein.
3. Relevanz:- Stellen Sie sicher, dass die umweltbezogenen Angaben für das Produkt oder die Dienstleistung relevant sind und eine wesentliche Auswirkung auf die Umwelt haben.- Berücksichtigung sogenannter Trade-offs: negative Auswirkungen, die durch positive Auswirkungen an anderer Stelle ausgelöst werden.
4. Spezifizität:- Geben Sie klar an, welche Umweltvorteile oder -eigenschaften geltend gemacht werden.- Vermeiden Sie es, allgemeine Begriffe zu verwenden, ohne konkrete Angaben zu machen.
5. Vergleichende Aussagen:- Wenn Sie vergleichende Angaben zu anderen Produkten oder Dienstleistungen machen, sorgen Sie für eine faire und genaue Vergleichsbasis.- Vermeiden Sie selektive oder irreführende Vergleiche.
6. Denken in Lebenszyklen:- Berücksichtigen Sie den gesamten Lebenszyklus des Produkts oder der Dienstleistung, einschließlich der Rohstoffgewinnung, der Produktion, der Nutzung und des End-of-Life.- Umweltbezogene Angaben sollten sich nicht nur auf eine Phase des Lebenszyklus konzentrieren. Wenn eine Lebenszyklus-Perspektive nicht möglich ist, muss klar angegeben werden, welche Teile des Lebenszyklus in der Angabe berücksichtigt werden.
7. Transparenz:- Offenlegung relevanter Informationen über Methoden, Annahmen und Einschränkungen, die bei der Aufstellung von Umweltaussagen verwendet werden.- Eine klare Kommunikation über die angesprochenen Umweltauswirkungen.
8. Einhaltung von Standards:- Einhaltung der anerkannten Umweltstandards und -vorschriften, die für die Branche gelten.- Sicherstellen, dass die Claims mit den festgelegten Benchmarks und Richtlinien übereinstimmen.
9. Einhaltung von Vorschriften:- Sicherstellen, dass Umweltaussagen den einschlägigen Gesetzen und Vorschriften entsprechen.- Beachtung von regionalen und globalen Vorschriften, die sich auf die Gültigkeit von Aussagen auswirken können.
Durch die Einhaltung dieser Punkte können Unternehmen solide Umweltaussagen machen, die dazu beitragen, das Vertrauen von Verbrauchern, Investoren und anderen Interessengruppen zu stärken und gleichzeitig eine echte Umweltverantwortung zu fördern.
Verfahren zur Verifizierung und/oder Validierung von Green Claims
Im ersten Schritt möchten wir mehr über Ihr Unternehmen, Ihre Organisation, Ihre Bedürfnisse und Erwartungen erfahren. Sobald die Ziele der Prüfung oder Verifizierung, einschließlich der anwendbaren Normen und Spezifikationen, definiert sind, erhalten Sie ein Angebot für die Vorbegutachtung.
Das Verifizierungsteam prüft den Antrag auf Grundlage des zuvor erstellten Plans und unter Anwendung der geltenden Normen und Spezifikationen. Dazu gehören die Sammlung und Überprüfung von Nachweisen, gegebenenfalls Besuche vor Ort sowie die Rekonstruktion und Analyse von Schätzungen, Annahmen und Berechnungen.
Stellen die Prüfer*innen Mängel fest, müssen diese nachweislich behoben werden, bevor eine Prüfbescheinigung und ein Gutachten erstellt werden kann. Das Ergebnis der Prüfung mit allen Feststellungen wird Ihnen in der Abschlussbesprechung vorgestellt. Falls erforderlich, werden Maßnahmenpläne vereinbart.
Nach der Prüfung werden die Ergebnisse von der unabhängigen Zertifizierungsstelle der DQS bewertet. Wenn alle Anforderungen erfüllt sind, erhalten Sie eine Prüfbescheinigung für die entsprechenden Produkte, Dienstleistungen oder Organisationen. Die Prüfbescheinigung bestätigt die Plausibilität des Claims zum Zeitpunkt der Ausstellung - im Gegensatz zu Zertifikaten haben sie keine definierte Gültigkeitsdauer und kein Verfallsdatum.
Zur Überprüfung eines aktualisierten Berichts oder einer aktualisierten Erklärung, z. B. im Falle von Änderungen der Betriebsabläufe, der Herstellungsmethoden oder der Materialzusammensetzung von Bauteilen, kann eine erneute Überprüfung durchgeführt werden.