Das Medical Device Single Audit Program (MDS­AP) wurde ent­wi­ckelt, um den Au­di­tie­rungs­pro­zess für Her­stel­ler von Me­di­zin­pro­duk­ten, die in mehreren Ländern tätig sind, zu ra­tio­na­li­sie­ren. Das MDSAP basiert auf der ISO 13485 und enthält zusätzliche re­gu­la­to­ri­sche An­for­de­run­gen, die für die teil­neh­men­den Länder gelten: Ver­ei­nig­te Staaten, Kanada, Aus­tra­li­en, Bra­si­li­en und Japan. Während MDSAP in den meisten teil­neh­men­den Ländern optional ist, ist es in Kanada ob­li­ga­to­risch. Erwähnenswert ist auch, dass Europa, Singapur und das Ver­ei­nig­te Königreich of­fi­zi­el­le Be­ob­ach­ter des MDSAP sind, wobei das Ver­ei­nig­te Königreich eine Voll­mit­glied­schaft an­strebt. Viele andere Länder sind as­so­zi­ier­te Mit­glie­der und pro­fi­tie­ren vom Zugang zu wich­ti­gen In­for­ma­tio­nen über die Si­cher­heit von Me­di­zin­pro­duk­ten.
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Was ist der MDSAP-Audit-Ansatz?

MDSAP ermöglicht es, dass ein einziges behördliches Audit von allen teilnehmenden Ländern anerkannt wird, wodurch doppelte Audits und Gesamtkosten erheblich reduziert werden. Der einheitliche Ansatz spart Zeit und Ressourcen und fördert zudem die Harmonisierung der Compliance-Standards in den verschiedenen Rechtsordnungen. Der MDSAP-Auditansatz beschreibt die Kriterien und Elemente, die die MDSAP-Auditoren während des Auditprozesses bewerten werden, und sorgt für Transparenz im Auditprozess und einen klaren Weg zur Einhaltung der Vorschriften.

Lieferanten Management unter MDSAP: Wichtige Überlegungen für Hersteller von Medizinprodukten

Für Hersteller von Medizinprodukten, die die Einhaltung der MDSAP-Richtlinien anstreben, ist das Lieferantenmanagement ein wichtiger Schwerpunktbereich. Oft wird es erst im Nachhinein bedacht, wenn sich der Hersteller auf die Zertifizierung vorbereitet, obwohl es bereits in die Konzeption und Entwicklung des Medizinprodukts einbezogen werden sollte. Kapitel 7 des MDSAP-Auditansatzes hebt fünf Schlüsselergebnisse hervor, die Auditoren normalerweise von Herstellern erwarten:

  • De­fi­nier­te, do­ku­men­tier­te und um­ge­setz­te Ver­fah­ren: Die Her­stel­ler müssen klare Ver­fah­ren einführen, um si­cher­zu­stel­len, dass alle fest­ge­leg­ten Be­schaf­fungs­an­for­de­run­gen durchgängig erfüllt wer­den.
  • Kri­te­ri­en für die Lie­fe­ran­ten­aus­wahl und -be­wer­tung: Es müssen Schlüsselkriterien für die Auswahl und Be­wer­tung von Lie­fe­ran­ten fest­ge­legt werden. Diese Be­wer­tung sollte die Be­deu­tung des ein­ge­kauf­ten Produkts und seine Aus­wir­kun­gen auf nach­fol­gen­de Produkte oder Fer­tig­pro­duk­te berücksichtigen.
  • Bewertung auf der Grund­la­ge der spe­zi­fi­zier­ten An­for­de­run­gen: Die Lie­fe­ran­ten­be­wer­tung sollte auf der Fähigkeit des Lie­fe­ran­ten beruhen, vor­ge­ge­be­ne Spe­zi­fi­ka­tio­nen und An­for­de­run­gen zu erfüllen.
  • Laufende Neu­be­wer­tung der Lie­fe­ran­ten: Ei­ne regelmäßige Neu­be­wer­tung der Lie­fe­ran­ten ist not­wen­dig, um die kon­ti­nu­ier­li­che Fähigkeit zur Lie­fe­rung von Qualitätsprodukten si­cher­zu­stel­len. Umfang, Tiefe und Häufigkeit der Neu­be­wer­tun­gen sollten vom Me­di­zin­pro­dukte­her­stel­ler ri­si­ko­ba­siert fest­ge­legt werden.
  • Kontrollmaßnahmen und Überprüfungsaktivitäten: Die Um­set­zung einer an­ge­mes­se­nen Kom­bi­na­ti­on aus Kontrollmaßnahmen beim Lie­fe­ran­ten und Abnahmeprüfungen beim ge­kauf­ten Produkt ist von we­sent­li­cher Be­deu­tung, um die Si­cher­heit und Leistung des fertigen Me­di­zin­pro­dukts zu gewährleisten.

Haben Sie Probleme mit dem Lie­fe­ran­ten­ma­nage­ment für ISO 13485?

Unser neuester Blog­bei­trag befasst sich mit den wich­tigs­ten Stra­te­gien für den Aufbau starker Lie­fe­ran­ten­be­zie­hun­gen, die Fest­le­gung von Qualitätsvereinbarungen und die Si­cher­stel­lung der Konformität.

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Der MDSAP-Auditansatz dient als praktischer Leitfaden, der die Anforderungen der ISO 13485 mit den gesetzlichen Anforderungen an das Lieferantenmanagement kombiniert. Die Anforderungen der teilnehmenden Länder sind in gewissem Maße harmonisiert, und es gibt eine gemeinsame Vision, die die Einhaltung der Vorschriften für weltweit tätige Hersteller weniger entmutigend macht.

Wie entwickelt MDSAPdie Konzepte der ISO 13485 in Bezug auf das Lieferantenmanagement

MDSAP baut auf der Grundlage der ISO 13485 auf, indem es alle deren Anforderungen aufnimmt und weitere Anforderungen hinzufügt. Einige sind allgemein und gelten für alle MDSAP-Audits, andere sind spezifisch für eine teilnehmende Gerichtsbarkeit und gelten nur, wenn der Hersteller Produkte auf diesem Markt in Verkehr bringt.

Bei­spie­le hierfür sind:

1. Ein­kaufs­kri­te­ri­en:

ISO 13485 Ab­schnitt 7.4.1 besagt, dass der Her­stel­ler Ver­fah­ren ein­rich­ten sollte, um si­cher­zu­stel­len, dass die ein­ge­kauf­ten Produkte seinen An­for­de­run­gen ent­spre­chen. Dies be­inhal­tet:

a. Be­wer­tung der Fähigkeit des Lie­fe­ran­ten, die rich­ti­gen Produkte zu lie­fern

b. Be­wer­tung der Leistung des Lie­fe­ran­ten

c. Be­trach­tung der Aus­wir­kun­gen der ge­lie­fer­ten Produkte auf das Me­di­zin­pro­dukt.

Die Maßnahmen und Aktionen sollten in einem an­ge­mes­se­nen Verhältnis zu dem damit ver­bun­de­nen Risiko stehen und eine kon­ti­nu­ier­li­che Überwachung und Neu­be­wer­tung be­inhal­ten, wobei die Leistung des Lie­fe­ran­ten bei der Erfüllung dieser An­for­de­run­gen zu berücksichtigen ist.

Der MDS­AP-Au­di­tie­rungs­an­satz, Kapitel 7, Aufgaben 1-7 (sowie Kapitel 3, Aufgabe 13), baut auf diesen An­for­de­run­gen auf und fügt z. B. eine Verknüpfung zwischen Einkauf und Design- und Entwicklungsüberlegungen hin­zu.

2. Spe­zi­fi­zier­te Ver­ein­ba­run­gen:

ISO 13485 Ab­schnitt 7.4.2 be­schreibt die Ein­kaufs­in­for­ma­tio­nen und legt fest, dass der Her­stel­ler ent­schei­det, wann es an­ge­bracht ist, schrift­li­che Ver­ein­ba­run­gen mit dem Lie­fe­ran­ten zu treffen, um die Mit­tei­lung von Produktänderungen si­cher­zu­stel­len. Der MDS­AP-An­satz ist stren­ger, da der MDS­AP-Au­dit­an­satz in Kapitel 7, Aufgabe 8 ver­langt, dass der Auditor bestätigt, dass eine schrift­li­che Ver­ein­ba­rung ge­trof­fen wur­de.

3. Be­wer­tung und Re-Evaluierung:

Gemäß ISO 13485, Ab­schnitt 7.4.3, muss der Her­stel­ler Aktivitäten, einschließlich In­spek­tio­nen, fest­le­gen und durchführen, um si­cher­zu­stel­len, dass das gekaufte Produkt die An­for­de­run­gen erfüllt. Diese Aktivitäten sollten in einem an­ge­mes­se­nen Verhältnis zum Risiko stehen und berücksichtigen, wie mit Änderungen um­ge­gan­gen werden kann. Diese In­for­ma­tio­nen fließen in die Be­wer­tung und Neu­be­wer­tung des Lie­fe­ran­ten ein, die in Ab­schnitt 7.4.1 be­schrie­ben wird.

Der MDS­AP-Au­di­tie­rungs­an­satz, Kapitel 7, Aufgaben 1 und 10, ver­bin­det den Einkauf mit den Pro­duk­ti­ons­kon­trol­len und berücksichtigt, wie sich die Kri­te­ri­en, die für die (Re-)Eva­lu­ie­rung des Lie­fe­ran­ten und die Abnahme des ein­ge­kauf­ten Produkts fest­ge­legt wurden, auf die Qualität des Me­di­zin­pro­dukts auf einer lau­fen­den Basis aus­wir­ken.

Schlussfolgerungsion

Die Lieferantenbewertung ist von entscheidender Bedeutung für die Gewährleistung der Qualität, Sicherheit und Konformität von Medizinprodukten. Sie hilft den Herstellern bei der Auswahl von Lieferanten, die in der Lage sind, die spezifizierten Anforderungen durchgängig zu erfüllen, und minimiert das Risiko fehlerhafter oder nicht konformer Komponenten, die die Leistung des Endprodukts beeinträchtigen könnten. Regelmäßige Bewertungen und Neubewertungen von Lieferanten ermöglichen es den Herstellern außerdem, Probleme proaktiv zu erkennen und anzugehen, hohe Standards in der gesamten Lieferkette aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass die Lieferanten die gesetzlichen Vorschriften und Qualitätsmanagementstandards einhalten.

Die ISO 13485 bietet einen Rahmen für die Lieferantenvalidierung, der im Rahmen des MDSAP weiterentwickelt wird, um den gesetzlichen Anforderungen verschiedener Länder gerecht zu werden, so dass die Hersteller einen ganzheitlichen Ansatz für die Lieferantenvalidierung erhalten. Letztendlich sichert eine effektive Lieferantenbewertung, die durch MDSAP unterstützt wird, die Integrität von Medizinprodukten, unterstützt die Einhaltung von Vorschriften und schützt die Sicherheit der Patienten.

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Autor
Andy Chiou

Andy Chiou ist Vizepräsident des Pro­gramms für Me­di­zin­pro­duk­te DQS Taiwan. Er hat einen Exe­cu­ti­ve Master of Business Ad­mi­nis­tra­ti­on (EMBA) der National Cheng Kung Uni­ver­si­ty und arbeitet seit über 30 Jahren für Un­der­wri­ters La­bo­ra­to­ries (UL) als Senior Field Rep und DQS Taiwan Inc als Vizepräsident/Senior Lead Auditor. Andy hat seit 1988 an zahl­rei­chen Si­cher­heits­in­spek­tio­nen von Me­di­zin­pro­duk­ten und Qualitätsmanagementsystemen teil­ge­nom­men, darunter ak­ti­ve/nicht aktive Me­di­zin­pro­duk­te, Ste­ri­li­sa­ti­ons­ver­fah­ren für Me­di­zin­pro­duk­te und In-vi­tro-Dia­gnos­ti­ka (IVD).

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