Der Weg zu systematischer Informationssicherheit in Unternehmen

Mit der fortschreitenden digitalen Transformation rückt die Informationssicherheit immer stärker in den Fokus der Unternehmen. Angesichts der wachsenden Bedrohungen durch Datenverlust, Hacking-Angriffe oder Geschäftsstillstand durch Datenmissbrauch ist ein strukturiertes Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) nach ISO 27001 nicht nur sinnvoll, sondern unverzichtbar.

Wirksame Umsetzung eines Risikomanagementprozesses

Erhöhte Resilienz gegenüber Cyberangriffen

Informationssicherheit als Teil der Unternehmenskultur

Sicherstellung von Compliance

Beschreibung Standard/Regelwerk
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Was ist ISO 27001?

ISO/IEC 27001 ist die international führende Norm für die Implementierung eines ganzheitlichen Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS). Der Standard konzentriert sich darauf, Risiken zu erkennen, zu bewerten und zu managen, die Informationsprozesse betreffen, und hebt die Bedeutung der Sicherung sensibler Daten als entscheidendes strategisches Element hervor.

In der heutigen Zeit sind Informationen allgegenwärtig und ein integraler Bestandteil aller Organisationsprozesse. Oftmals sind sie belanglos, oft aber auch kritisch und vertraulich. Um genau diese wichtige Unterscheidung für Ihre Organisation treffen zu können, müssen die einzelnen Informationen klassifiziert werden. Diese Klassifizierung bildet die Grundlage für die Schutzmechanismen, die ein ISMS nach ISO 27001 vorsieht.

Das ISMS dient dazu, operative Daten zu sichern und deren Vertraulichkeit zu gewährleisten. Zugleich garantiert die international anerkannte Norm die Betriebsbereitschaft der IT-Systeme, die in Unternehmensprozesse involviert sind.

Die Zertifizierung nach ISO 27001 steht für ein starkes Signal nach außen: Sie ist ein Zeichen für die unabhängige und externe Anerkennung der Wirksamkeit Ihres Informationssicherheits-Managementsystems.

Die internationale Norm ISO/IEC 27001 kann auch unabhängig von anderen Management Systemen wie etwa ISO 9001 (Qualitätsmanagement) oder ISO 14001 (Umweltmanagement) eigenständig eingeführt, betrieben und zertifiziert werden.

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Revision ISO 27001:2022 – Prozessorientierung rückt stärker in den Fokus

Im Oktober 2022 ist die überarbeitete Version der ISO 27001 erschienen. Die Revision ist eine zwangsläufige Folge, nachdem die für den Anhang A von ISO 27001 maßgebliche Umsetzungsanleitung ISO/IEC 27002 umfassend überarbeitet und im Februar 2022 veröffentlicht wurde. Die Übergangsfrist für bestehende ISO 27001-Zertifikate beträgt drei Jahre. Das heißt, dass alle Zertifikate nach ISO/IEC 27001:2013, respektive DIN EN ISO /IEC 27001:2017 bis zum 31. Oktober 2025 auf die neue Version aus 2022 umgestellt sein müssen.

Wesentliche Änderungen der neuen ISO 27001 vom Oktober 2022:

Einführung der Harmonized Structure: Mit der Revision wird die High Level Structur von der Harmonized Structure abgelöst. Die gemeinsame, allgemeine Struktur ermöglicht eine höhere Kompatibilität mit anderen Managementsystemnormen.

Fokus auf Prozessorientierung: Es wird ein stärkerer Schwerpunkt auf die Prozessorientierung gelegt, einschließlich der Betonung ihrer Interaktionen und Bewertungskriterien.

Neu strukturierte Maßnahmenkategorien: Die Klassifizierung der Sicherheitsmaßnahmen wurde in thematische Blöcke überarbeitet, was die Verständlichkeit und Anwendbarkeit verbessert.

Aktualisierte Sicherheitsmaßnahmen: Die Maßnahmen sind jetzt auf die aktuellen Bedrohungen und Organisationsmethoden abgestimmt, was sie relevanter für moderne Unternehmensumgebungen macht.

Flexible Anpassung an das Risikomanagement: Neue Attribute ermöglichen die Anpassung der Controls an unterschiedliche Risikomanagementmethoden und globale Cybersicherheitsstandards.

Mit der revidierten ISO/IEC 27001:2022-10 ist auch der Anhang A überarbeitet erschienen. Dieser umfasst nun 93 Maßnahmen in 4 Themenbereichen umfasst und damit gezielter auf heutige Sicherheitsanforderungen eingeht.

Eine umfassendere Betrachtung der relevanten Änderungen lesen Sie in unserem Blogbeitrag
Neue ISO/IEC 27001:2022 – wesentliche Änderungen.

Die neue ISO-Norm kann über den Beuth Verlag in englischer Sprache bezogen werden. Die deutsche DIN-Norm liegt aktuell als Entwurf vor: DIN EN ISO/IEC 27001:2023-04 – Entwurf.

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Welche Organisationen profitieren von einer ISO 27001 Zertifizierung?

Die ISMS-Norm ISO 27001 gilt weltweit. Sie bietet Organisationen aller Größen und Branchen einen Rahmen zur Planung, Umsetzung und Überwachung ihrer Informationssicherheit. Die Anforderungen sind generell anwendbar und gelten sowohl für private und öffentliche Unternehmen als auch für gemeinnützige Organisationen. In Deutschland sind bereits mehr als 1500 Unternehmen nach ISO 27001 zertifiziert.

Unternehmen, die zu einem Sektor der Kritischen Infrastruktur (KRITIS) zählen und einen Schwellenwert überschreiten, müssen laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einen Nachweis zur Sicherstellung ihrer Informationssicherheit erbringen.

Zu den KRITIS-Sektoren zählen unter anderem Energie, Wasser, Gesundheit, Finanzen und Versicherungen, Ernährung, Transport und Verkehr, Informationstechnik sowie Telekommunikation. Entsprechende Umsetzungsnachweise können durch Sicherheitsaudits, Prüfungen oder Zertifizierungen erfolgen. Dafür können entweder anerkannte Normen wie DIN ISO/IEC 27001 oder alternativ vom BSI anerkannte Branchenspezifische Sicherheitsstandards (B3S) als Prüfungsgrundlage verwendet werden.

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Vorteile von ISO 27001 Implementierung für Ihr Unternehmen

Die Implementierung eines Informationssicherheits-Managementsystems gemäß ISO/IEC 27001 ist für Unternehmen eine strategische Entscheidung und muss die spezifische Situation widerspiegeln. Der internationale Standard unterstützt dabei, ihre Daten sicher zu verwalten und gleichzeitig das Vertrauen von Kunden und Partnern zu stärken.

Für Organisationen in Deutschland bringt die ISO 27001 Zertifizierung folgende Hauptvorteile:

  • Stetige Verbesserung des Sicherheitsniveaus: Durch kontinuierliche Anpassungen und Verbesserungen wird das Sicherheitsniveau Ihrer Informationssysteme laufend erhöht.
  • Reduzierung von Risiken: Die Norm hilft, potenzielle Sicherheitsrisiken zu identifizieren und zu minimieren.
  • Einhaltung von Compliance-Anforderungen: ISO 27001 unterstützt Unternehmen bei der Erfüllung rechtlicher und regulatorischer Anforderungen.
  • Sensibilisierung der Mitarbeiter: Ein gestärktes Bewusstsein für Datensicherheit trägt zur Gesamtsicherheit des Unternehmens bei.
  • Erhöhte Kundenzufriedenheit: Kunden erkennen und schätzen die Investition in Datensicherheit und Datenschutz.

Interne Audits sowie die Managementbewertung unter Beteiligung der obersten Unternehmensleitung sind dabei interne Stellschrauben, um diese Erfolge zu erzielen.

Weitere positive Aspekte sind, dass interessierte Parteien wie zum Beispiel Aufsichtsbehörden, Versicherungen, Banken, Partnergesellschaften ein höheres Vertrauen zu Ihrer Organisation aufbauen. Denn ein zertifiziertes Managementsystem signalisiert, dass sich Ihre Organisation strukturiert mit Risiken befasst und der kontinuierlichen Verbesserung (KVP) folgt und sich damit widerstandsfähiger gegen ungewollte Einflüsse macht.

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Wer darf zertifizieren
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Wer darf eine Zertifizierung nach ISO 27001 durchführen?

Um ein Informationssicherheits-Managementsystem zu zertifizieren, muss die jeweilige Zertifizierungsstelle selbst nach ISO/IEC 17021 und ISO/IEC 27006 akkreditiert sein. ISO/IEC 17021 regelt Themen zur Konformitätsbewertung, speziell Anforderungen an Prüfstellen, die Managementsysteme auditieren und zertifizieren.

In ISO/IEC 27006 werden ergänzend strenge Anforderungen definiert, die Zertifizierungsstellen für die Zertifizierung eines ISMS nach ISO 27001 einhalten müssen.

Hierzu gehören unter anderem:

  • Der Nachweis über vorgegebene Aufwände bei Audits.
  • Die Vorgaben zur Qualifikation der Auditoren.

Die DQS ist durch die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) akkreditiert und damit berechtigt, Audits und Zertifizierungen nach der international anerkannten Norm ISO 27001 durchzuführen.

Unabhängig in welcher Branche Ihr Unternehmen tätig ist, können Sie sich auf die ausgeprägte Fachkenntnis der Auditoren der DQS verlassen. Sie bringen langjährige Erfahrungen in der Begutachtung von Informationssicherheitsmanagementsystemen für die unterschiedlichen Branchen mit.

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Wie läuft eine ISO 27001 Zertifizierung ab?

Sind alle Anforderungen von DIN EN ISO 27001 umgesetzt, können Sie Ihr Managementsystem zertifizieren lassen. Dabei durchlaufen Sie bei der DQS einen mehrstufigen Zertifizierungsprozess. Ist bereits ein zertifiziertes Managementsystem im Unternehmen etabliert, kann der Prozess verkürzt werden.

Im ersten Schritt tauschen Sie sich mit uns über Ihr Unternehmen und die Ziele einer ISO 27001Zertifizierung aus. Auf dieser Basis erhalten Sie ein detailliertes, auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnittenes Angebot.

Ein Meeting zur Projektplanung kann zum Beispiel bei größeren Projekten sinnvoll sein, um Zeitpläne und die Durchführung der Audits noch besser auf Standorte oder Unternehmensbereiche abzustimmen. Das Voraudit bietet Ihnen die Möglichkeit, bereits im Vorfeld Stärken und Verbesserungspotenzial Ihres Systems zu ermitteln. Beide Dienstleistungen sind optional.

Das ISO/IEC 27001 Audit startet mit der Systemanalyse und Bewertung Ihres ISMS (Audit Stufe 1). Dabei stellt Ihr Auditor fest, ob Ihr Managementsystem ausreichend entwickelt und zertifizierungsreif ist.

Im nächsten Schritt (Systemaudit Stufe 2) begutachtet Ihr Auditor vor Ort die Wirksamkeit aller Managementprozesse unter Anwendung der Norm ISO 27001. Das Auditergebnis wird bei einem Abschlussgespräch vorgestellt. Bei Bedarf werden Maßnahmenpläne vereinbart.

Nach dem Zertifizierungsaudit werden die Ergebnisse durch die unabhängige Zertifizierungsstelle der DQS bewertet. Wenn alle Normanforderungen erfüllt sind, erhalten Sie das ISO 27001 Zertifikat.

Nach der erfolgreichen ISO 27001 Zertifizierung werden mindestens einmal jährlich wesentliche Komponenten Ihres ISMS erneut vor Ort auditiert, um kontinuierlich Verbesserungen zu erzielen.

Das ISO 27001 Zertifikat ist für maximal drei Jahre gültig. Rechtzeitig vor Ablauf wird eine Rezertifizierung durchgeführt, um die fortlaufende Erfüllung der anwendbaren Normanforderungen zu gewährleisten. Bei Erfüllung wird ein neues Zertifikat ausgestellt.

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Was kostet eine ISO 27001 Zertifizierung?

Auch wenn das Audit nach ISO 27001 nach strukturierten Vorgaben durchzuführen ist, hängen die Kosten für die ISO 27001 Zertifizierung von unterschiedlichen Faktoren ab, beispielsweise von der Komplexität Ihres Unternehmens. Deshalb gibt es kein pauschales Angebot über die ISO 27001 Zertifizierungs-Kosten für jedes Unternehmen.

Die Kosten für eine Zertifizierung nach DIN ISO 27001 bemessen sich unter anderem an folgenden vier Kriterien:

1. Die Komplexität Ihres Informationssicherheits-Managementsystems

Hierbei werden die kritischen Werte (zum Beispiel Patente, personenbezogene Daten, Anlagen, Prozesse) Ihres Unternehmens berücksichtigt. Der Aufwand für eine Zertifizierung orientiert sich dabei vor allem an den Informationssicherheitsanforderungen und in welchem Maße Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit (VIV) von Informationen betroffen sind.

2. Das Kerngeschäft Ihres Unternehmens im Geltungsbereich des ISMS

An dieser Stelle spielen vor allem die mit Ihren Geschäftsprozessen verbundenen Risiken eine wichtige Rolle für die Ermittlung des notwendigen Auditaufwands. Gesetzliche Anforderungen werden dabei ebenso berücksichtigt wie komplexe, individuelle Kundenanforderungen.

3. Die hauptsächlich eingesetzten Technologien und Komponenten in Ihrem ISMS

Im Rahmen des Audits werden die Technologie sowie die einzelnen Komponenten Ihres ISMS geprüft. Hierzu zählen IT-Plattformen, Server, Datenbanken, Applikationen sowie Netzwerksegmente. Grundsätzlich gilt hier: Je höher der Anteil an Standardsystemen und je geringer die Komplexität Ihrer IT ist, desto geringer ist der Aufwand. Davon abhängig sind auch die Kosten einer DIN ISO 27001 Zertifizierung.

4. Der Anteil an Eigenentwicklungen in Ihrem ISMS

Gibt es keine interne Entwicklung und Sie verwenden überwiegend standardisierte Softwareplattformen, ist der Aufwand einer Begutachtung geringer. Zeichnet sich Ihr ISMS durch intensive Nutzung selbst entwickelter Software aus und wird diese für zentrale Geschäftsbereiche eingesetzt, wird der Aufwand für die Zertifizierung höher ausfallen.

Damit wir Ihnen einen Überblick über die Kosten für eine ISMS-Zertifizierung geben können, benötigen wir im Vorfeld genaue Angaben zu Ihrem Geschäftsmodell sowie zum Anwendungsbereich. So können wir Ihnen ein maßgeschneidertes Angebot mit Ihren ISO 27001-Zertifizierungs Kosten zukommen lassen.

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Das können Sie von uns erwarten

  • Mehr als 35 Jahre Erfahrung in der Zertifizierung von Managementsystemen und Prozessen
  • Branchenerfahrene Auditoren und Experten mit ausgeprägter Fachkenntnis
  • Wertschöpfende Einblicke in Ihr Unternehmen
  • Zertifikate mit internationaler Akzeptanz
  • Expertise und Zulassungen für alle maßgeblichen Standards
  • Persönliche, reibungslose Betreuung durch unsere Spezialisten – regional, national und international
  • Individuelle Angebote mit flexiblen Vertragslaufzeiten ohne versteckte Kosten
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Ihr Ansprechpartner Philipp Tesar

„Gerne erstellen wir Ihnen ein maßgeschneidertes Angebot für die ISO 27001 Zertifizierung Ihres ISMS.“

Wesentliche Änderungen in der neuen ISO/IEC 27001:2022

In unserem Blogbeitrag finden Sie die wichtigsten Informationen zu den Neuerungen der Norm ISO 27001:2022.

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