Fortschreitende Globalisierung, komplexe rechtliche Anforderungen und erhöhte Konsumentenansprüche – das alles wirkt sich auf die Produktion von Konsumgütern aus. Die logische Konsequenz: Produkte, Rohmaterialien und Risiken in der Lieferkette müssen gründlich überprüft werden, denn nur so kann Product Fraud bekämpft werden. Für die Überprüfung bietet sich das neu entwickelte IFS PIA Benchmark Assessment an, das wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

Produktintegritätsprüfungen sind nichts Neues: Hersteller von Eigenmarken werden immer häufiger diesen Prüfungen unterzogen, über den sich Einzelhandelskunden einen Einblick in die Produktion verschaffen, um die Authentizität und Integrität des Produkts sicherzustellen. Die Checklisten, die für diese Prüfungen verwendet werden, sind jedoch immer unterschiedlich. Das soll sich mit IFS PIA nun ändern.

Mit dem IFS Product Integrity Assessment (PIA) hat der IFS einen einheitlichen Ansatz ins Leben gerufen. Das Benchmark Assessment bringt die Kriterien im Bereich Product Fraud und Integrität in Einklang und kann auf jegliche Produktgruppe des Herstellers angewendet werden. Die Prüfung bezieht keineswegs nur die Produktionsprozesse im Betrieb selbst mit ein, sondern geht auch auf administrative Prozesse sowie die Lieferkette ein und betrachtet, wie das Unternehmen Risiken in Bezug auf Rohmaterialien handhabt. Achtung: Bei IFS PIA handelt es sich nicht um einen Zertifizierungsstandard.

Der Ansatz

Der Umfang einer IFS PIA Prüfung ist immer derselbe: Das Management der Produktintegrität an Standort x eines Unternehmens. Dies bezieht alle Prozesse und Daten bezüglich der Integrität von den am Standort produzierten Produkten ein, selbst wenn einige Prozesse an anderen Standorten des Unternehmens durchgeführt werden oder ausgelagert sind. Dabei folgt die Prüfung einem einzigartigen Ansatz: Die spezifischen Betrugs- und Integritätsrisiken werden von geschulten Auditoren identifiziert, noch bevor die Prüfung vor Ort stattfindet. Darüber hinaus werden Einzelhändler gefragt, welche spezifischen Aspekte in die IFS PIA Prüfung einbezogen werden sollen. So ist jede Prüfung zielorientiert und kundenspezifisch.

Der Weg zur Evaluierung

          Registrierung

  1. IFS PIA Programm und Richtlinie lesen
  2. Anforderungen auf eigene Faust umsetzen und so Erfahrung sammeln
  3. Selbsteinschätzung (empfohlen, um Lücken zu identifizieren)
  4. Prüfung anmelden (E-Mail an PIA@ifs-certification.com)
  5. IFS Vertrag unterschreiben
  6. Fragebogen ausfüllen

    Nächste Schritte
     
  7. Zertifizierungsstelle mit IFS PIA geschulten Prüfer auswählen, z.B. die DQS CFS
  8. Von Einzelhandelspartnern werden Informationen eingeholt
  9. Assessmenttermin wird ausgemacht
  10. IFS und der Prüfer bereiten das Assessment vor
  11. Durchführung des Assessments

    Nach dem Assessment
     
  12. Prüfer bereitet einen vorläufigen Bericht vor
  13. Geprüftes Unternehmen bereitet einen Aktionsplan vor
  14. Aktionsplan wird beim Prüfer eingereicht, der die Konklusion hinzufügt
  15. Prüfer sendet den Bericht an den IFS
  16. IFS sendet den IFS PIA Bericht an das geprüfte Unternehmen und die teilnehmenden Einzelhändler
  17. IFS läd das Bestätigungsschreiben auf der IFS Database hoch.

Die Frequenz einer ISF PIA Prüfung hängt von dem Produktbereich ab. So ist zum Beispiel der Fleischsektor anfälliger für Fraud und muss sich deswegen häufiger der Prüfung unterziehen als andere Bereiche. Der Prüfungszyklus variiert von 6 Monaten bis hin zu 3 Jahren.

Autor
Constanze Illner

Constanze Illner (sie/ihr) ist Research und Kommunikationsbeauftragte im Bereich Nachhaltigkeit und Lebensmittelsicherheit. In dieser Position behält sie alle wichtigen Entwicklungen in diesem Zusammenhang im Auge und informiert unsere Kundschaft in einem monatlichen Newsletter. Außerdem moderiert sie die alljährliche Sustainability Heroes Konferenz.

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