Die deut­schen Werften haben wech­sel­haf­te Zeiten hinter sich. Zuletzt machte der Branche die Fi­nanz­kri­se von 2008/2009 zu schaf­fen, zudem auch wach­sen­de Kon­kur­renz aus Fernost, einige Betriebe mussten auf­ge­ben. Die NEPTUN WERFT gehörte damals bereits zur hier­zu­lan­de führenden MEYER Gruppe und ist bis heute gut auf­ge­stellt – Tendenz stei­gend! Das gilt auch für das in­te­grier­te Ma­nage­ment­sys­tem des Tra­di­ti­ons­be­triebs, das jüngst um die Kom­po­nen­ten Um­welt­schutz (ISO 14001) und Ar­beits­si­cher­heit (ISO 45001) er­wei­tert wurde. Ein Besuch in Ros­tock.

Bei der Führung über das gut gesicherte Gelände der NEPTUN WERFT im Rostocker Stadtteil Warnemünde sieht man von der langen Tradition des Unternehmens erst einmal nicht allzu viel. Dominiert wird das Panorama von der neuen, im Frühjahr 2018 fertiggestellten Produktionshalle. Und die beeindruckt mit ihren Maßen: 181 Metern Länge, 71 Meter Breite und 57 Meter Höhe ermöglichen den Bau riesiger schwimmender Maschinenraum-Module für die Standorte der MEYER WERFT in Papenburg an der Ems und MEYER TURKU (Finnland). Ein Blick auf das Werft-Logo an der Stirnseite des eindrucksvollen Gebäudes verrät dann aber doch, wie geschichtsträchtig der Standort tatsächlich ist. Nun wurde das integrierte Managementsystem des Traditionsbetriebs um ISO 14001 (Umweltschutz) und ISO 45001 (Arbeitssicherheit) erweitert.

Über 1.500 Schiffe seit 1850

Die NEPTUN WERFT wurde im Jahr 1850 als Schiffswerft und Maschinenfabrik gegründet, damals noch ohne den Namenszusatz „NEPTUN“, der erst 1890 im Zuge der Umwandlung des Betriebs in eine Aktiengesellschaft hinzukam. Wie viele andere deutsche Traditionsunternehmen hat auch die NEPTUN WERFT über die Jahrzehnte eine wechselvolle Geschichte hinter sich, was sich nicht zuletzt im Bau der über die Epochen beauftragten unterschiedlichen Schiffstypen widerspiegelt. Seit ihrer Gründung hat die Werft über 1.500 Schiffe gebaut und ein Vielfaches davon repariert.

Komplexe Schiffsbau-Technik

Meilenstein: Fusion mit der Meyer Werft

Als entscheidender Meilenstein der jüngeren Geschichte gilt die Eingliederung in die MEYER WERFT im Jahr 1997, die seither unter dem Namen MEYER Gruppe firmiert. Denn diese Fusion ermöglichte der NEPTUN WERFT unter Rückgriff auf das vielfältige technische Know-how der MEYER WERFT die Spezialisierung auf den Bau kompletter Flusskreuzfahrtschiffe (ab 2002) und der bereits genannten schwimmenden Maschinenraum-Module für seegängige Kreuzfahrtschiffe, die in Papenburg und Turku entstehen – beides die Basis für den heutigen Erfolg.

 

 NEPTUN WERFT – Unternehmensdaten
Gründung1850 in Rostock, seit 1997 Teil der MEYER Gruppe
SitzRostock-Warnemünde
GeschäftsführungBernard Meyer, Thomas Weigend, Manfred Ossevorth
GeschäftsfelderSchiffbau
PortfolioFlusskreuzfahrtschiffe, schwimmende Maschinenraum-Module für Kreuzfahrtschiffe, Fähren, Gas-Tanker
Mitarbeiterüber 700 eigene Mitarbeiter sowie rund 1.300 Mitarbeiter von Partnerfirmen
ISO-ZertifizierungenISO 9001, ISO 14001, ISO 45001, ISO 50001
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Die Maschinenraum-Blöcke werden Schicht für Schicht aufeinandergesetzt und enthalten alle Antriebs- und Versorgungssysteme: Schiffsmotoren, Stromaggregate, Heizungs- und Klimatechnik und Tanks für Flüssiggas (LNG). Die NEPTUN WERFT und die MEYER WERFT sind weltweit die ersten Schiffbaubetriebe, die die anspruchsvolle und umweltfreundliche LNG-Technik für solche Schiffe einsetzen.

Auf den Werften in Papenburg, Rostock und Turku werden bis 2024 insgesamt 23 neue Kreuzfahrtschiffe gebaut. Die Flusskreuzfahrtschiffe, die nach der Fertigstellung vor allem in Deutschland und Frankreich unterwegs sind, werden komplett in Rostock gefertigt, vom Rumpf bis zur Teppichbodenleiste in den Kabinen.

Termintreue als Kostenfaktor

Dies alles erfordert nicht nur jede Menge technisches Know-how, sondern auch ein auf Zeit, Effizienz und Sicherheit ausgerichtetes Management. Reedereien, die ein Kreuzfahrtschiff in Auftrag geben, wollen am Tag der vereinbarten Übergabe in See stechen – mit einem ausgebuchten Schiff, das in der Regel für viele Tausend Passagiere ausgelegt ist und höchsten Ansprüchen an Qualität und Sicherheit genügen muss.

Das schwimmende Modul der Rostocker muss also pünktlich zum weiteren Einbau an seinem Zielort eintreffen. Gleichzeitig muss dafür gesorgt werden, dass alle Arbeitsprozesse für die Belegschaft wie für die Umwelt absolut gefahrlos ausgeführt werden können.

Den Weg dorthin geht die NEPTUN WERFT über Managementsysteme, die nach ISO-Normen zertifiziert sind – genauer: über ein integriertes Managementsystem (IMS).

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In­te­grier­tes Ma­nage­ment­sys­tem

Seminar: Der Aufbau

Sie haben nach diesem Seminar den Nutzen der High Level Struc­tu­re für die Im­ple­men­tie­rung eines in­te­grier­ten Ma­nage­ment­sys­tems erkannt und Lösungsansätze für Ihr eigenes System er­hal­ten.

Inhalt
  • Wor­an erkennt man ein in­te­grier­tes Ma­nage­ment­sys­tem?
  • Nut­zen und Bei­spie­le in­te­grier­ter Ma­nage­ment­sys­te­me
  • Grund­struk­tur (HLS) der Normen ISO 9001, ISO 14001 und der neuen ISO 45001
  • Um­set­zung in der Pra­xis

Das integrierte Managementsystem

Um bei der Qualität sämtlicher Prozesse vor allem auch mit Blick auf Termintreue auf der sicheren Seite zu sein, hat das Unternehmen im Jahr 2015 sowohl ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001, als auch ein Energiemanagementsystem gemäß ISO 50001 implementiert. Letzteres zum Beispiel zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Senkung von Kosten.

Der jüngste Coup komplettiert das integrierte Managementsystem (IMS) um die Regelwerke ISO 14001 für Umweltmanagement (UMS) und ISO 45001 für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA).

Ressourcen bündeln

Die Absicht dahinter:

„Mithilfe eines in­te­grier­ten Ma­nage­ment­sys­tems eine gute Balance zwischen den vielfältigen An­for­de­run­gen der the­men­spe­zi­fi­schen Normen er­rei­chen, Res­sour­cen bündeln und Überschneidungen vermeiden.”

Die Voraussetzung dafür: eine ganzheitliche Sichtweise auf das Unternehmen und konsequente Prozessorientierung bei den einzelnen Tätigkeiten und Abläufen. Aber auch gemeinsame, zeitgleiche Audits durch Auditoren mit Mehrfachqualifikationen, um Potenzial für eine verbesserte Integration zu erkennen.

Das Audit zur Zertifizierung auf Basis der Anforderungen von ISO 14001 und ISO 45001 fand im September 2019 statt. Damit liefert die NEPTUN WERFT ein gutes Beispiel für integrierte Managementsysteme.

Viele Beweggründe für zertifiziertes Umwelt- und Arbeitsschutzmanagement

Das Arbeiten auf einer Werft ist produktionsbedingt mit einer Reihe von (Unfall-)Gefahren verbunden, dazu gehören u. a.:

 

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  • Tätigkeiten in großer Höhe (Absturzgefahr)
  • Tätigkeiten in engen Räumen, z. B. in Leerzellen für Auftrieb (Gase / Hitze)
  • Transporte schwerer Lasten mit Kränen (Stahlträger bis 600 t),
  • Transporte mit Staplern (Gefahr durch Verkehr in und außerhalb der Hallen)
  • erhöhte Brandgefahr, z.B. durch Schweißarbeiten (Funkenflug)
  • Arbeiten an der Kaikante zum Warnow-Gewässer wie z. B. Verschieben von Sektionen, Inbetriebnahme der Schiffe
  • Luftemissionen auf dem Gelände, z.B. durch Dieselstapler

 

Gleichermaßen wichtig, besonders mit Blick auf rechtliche Verpflichtungen, auf eine positive Außendarstellung und auf die grundsätzliche Verantwortung eines Unternehmens der Schwerindustrie, ist ein bewusster Umgang mit Umweltthemen. Stichwörter sind hier z.B. Brände, Gefahrstoffe, Gewässerschutz (z.B. Havarien) und Energieeinsatz.

Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit: Pluspunkt bei der Fachkräftegewinnung

Dr. Moritz Achilles, der Verantwortliche für das integrierte Managementsystem der NEPTUN WERFT und seit August 2019 auch für das der MEYER WERFT, zählt als Beweggründe für die Einführung und Zertifizierung des Umwelt- und SGA-Managementsystems denn auch vor allem klassische Aspekte auf:

  • präventive Maßnahmen zur Erhaltung der Mitarbeitergesundheit, auch mit Blick auf Betriebliches Gesundheitsmanagement
  • frühe Erkennung und damit Minimierung von Unfall- und Produktionsrisiken
  • Einhaltung rechtlicher Anforderungen und Verpflichtungen (Compliance)
  • Schärfung des Bewusstseins für Umwelt- und Arbeitsschutzthemen
  • Schonung von Ressourcen 
  • Ermittlung bzw. Minimierung beeinflussbarer Umweltaspekte

Und es ergeben sich auch Vorteile gegenüber Mitbewerbern: Hochkarätige Fachkräfte – heute ein eher rares Gut – ziehen einen nachweislich sicheren Arbeitsplatz einem möglicherweise nicht durchgängig nach SGA-Anforderungen organisierten Umfeld mit Sicherheit vor.

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Ähnliches gilt auch für die Zusammenarbeit mit Auftragnehmern, z.B. für den Innenausbau der Flusskreuzfahrtschiffe. Am Ende profitiert die Werft als Ganzes von einem gelebten, wirksamen IMS (integrierten Managementsystem).

Überzeugungsarbeit als Vorbereitung auf die Zertifizierung

Die Vorbereitung auf die Zertifizierung folgte einer systematischen Herangehensweise in der klassischen Reihenfolge: Nach ausgiebiger Durchsicht der beiden Normen ISO 14001 und ISO 54001 und der darauffolgenden Qualifizierung der Managementsystembeauftragten (Umwelt: Angelina Penzenstadler, SGA: Jan Niemann) ging es an die Interpretation der Anforderungen in Bezug auf die konkrete Situation in der Werft.

Als Benchmark für die Implementierung diente hier ein Verbundunternehmen der MEYER Gruppe, die ND Coatings GmbH, im Verbund der Spezialist für Korrosionsschutz, Oberflächenbearbeitung und Isolierung. Dafür wurde noch ein Berater hinzugezogen, der durch seine Tätigkeit in der Branche das nötige Wissen für die Umsetzung der Normanforderungen in der NEPTUN WERFT mitbrachte.

Erfolgsfaktor interne Kommunikation

Im nächsten Schritt galt es, an die interne Kommunikation zur Implementierung der UMS- und SGA-Anforderungen zu gehen, wobei die Herausstellung der damit verbundenen Vorteile im Vordergrund stand. Dazu wurden zum Beispiel regelmäßig Meetings auf Managementebene abgehalten und unzählige Einzelgespräche bis zur Ebene der Meister geführt. Deren Aufgabe war es dann, ihre Mitarbeiter zu informieren, nicht selten aber erst einmal vom Sinn des Projekts zu überzeugen.

Gerade alteingesessene Mitarbeiter hatten gewisse Vorbehalte, z.B. wegen des befürchteten (bzw. „gefühlten“) Mehraufwandes oder weil die Vorteile eines integrierten Managementsystems schlicht nicht erkannt wurden.

Ein Thema war auch die Einführung neuer Strukturen und Arbeitsweisen und ein eventueller Mehraufwand bei der Dokumentation, der allerdings durch die Harmonisierung mit den Unterlagen der MEYER WERFT (wo die gesamte Dokumentenpflege angesiedelt ist) eher gering ausfiel.

Neues Bewusstsein geschaffen

Letztendlich konnten alle Mitarbeiter ins Boot geholt werden, nicht zuletzt, weil die Argumente mit Blick auf Compliance, Umweltschutz und Arbeitssicherheit ein neues Bewusstsein zu den relevanten Themen bewirken konnten. Die konsequente Einbindung und Überzeugung der Mitarbeiter hat denn auch wesentlich zur Generierung von Ideen und Lösungsansätzen mit Bezug zum individuellen Arbeitsplatz beigetragen, und zwar bis ins Detail.

Priorisierung von Maßnahmen

Nach einem Soll-Ist-Vergleich wurden zum Beispiel die einzuleitenden Maßnahmen definiert, offene Maßnahmen priorisiert, die einzelnen Projektpläne erstellt und die Umsetzung in den PDCA-Zyklus vorgenommen. Dazu gehörte auch die Einführung eines effektiven Berichtswesens, um Nichtkonformitäten zu erkennen und zu beheben.

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Im Mittelpunkt der Maßnahmen standen die oben bereits erwähnten, werfttypischen Aspekte Brandbekämpfung, Gefahrstoffe, Gewässerschutz und Energieeinsatz für den Bereich Umwelt und Arbeiten in Höhe und Enge sowie Schweiß- und Brennarbeiten, große Bauteile und schwere Lasten für den Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz. 

Integriertes Managementsystem: Oberste Leitung mit im Boot

Im Zug der Umsetzung der Maßnahmen hat das IMS-Team, zu dem im weiteren Sinn auch die in der MEYER WERFT in Papenburg ansässige Compliance-Managerin, Lena Meyer, und der ebenfalls dort tätige Energiemanagementbeauftragte, Jan Schepers, interessante Lösungen gefunden.

Vorbildlich agiert dabei die Geschäftsleitung der NEPTUN WERFT, der Dr. Moritz Achilles als Verantwortlicher für das IMS direkt berichtet:

„Die Geschäftsleitung steht nicht nur voll hinter dem in­te­grier­ten Ma­nage­ment­sys­tem, sondern be­tei­ligt sich auch aktiv daran, dessen Ziele zu erreichen.”

Dies geschieht unter anderem mit speziellen, im Übrigen unangekündigten „GL-Audits“ (siehe unten) und der Bereitstellung personeller und finanzieller Ressourcen.

Strenge Gesetzeslage im Umweltschutz

Die Werft hat im Zuge der Vorbereitungen auf die Zertifizierung nach ISO 14001 und ISO 45001 eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht; wobei obligatorische Maßnahmen, die dazu dienen, einschlägige Gesetze und Verordnungen einzuhalten, als selbstverständlich vorausgesetzt und nicht eigens erwähnt werden.

In westlichen Industrieländern, gerade auch Deutschland, ist die Gesetzeslage mit Blick auf Umweltschutz und besonders auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit vergleichsweise streng. In manchen Fällen sind sie sogar strenger als die Normanforderungen. Die implementierten Anforderungen schaffen hier also nicht zuletzt auch ein hohes Maß an Rechtssicherheit.

Für uns als Ge­schäfts­füh­rung steht das Thema SOS – Si­cher­heit, Ordnung, Sau­ber­keit – an oberster Stelle.

Manfred Ossevorth Geschäftsführer der NEPTUN WERFT

Maßnahmen für Brand- und Umweltschutz

Als Beispiel hier eine Auswahl der Maßnahmen für Brand- und Umweltschutz:

  • umfassende Erweiterung der Löschgruppe der Werft von 10 auf 21 Mitglieder
  • Ergänzung der Ausstattung und Anschaffung zweier Löschfahrzeuge
  • Erhöhung der Zahl der mobilen Brandschutzmeldeeinrichtungen in den Hallen und auf den Objekten
  • jährliche Übungen mit der Berufsfeuerwehr Rostock
  • Beauftragung eines Ölwehrschiffes (Ölsperren errichten, kontaminiertes Wasser aufnehmen etc.), jährlich vier Übungen mit dessen Besatzung
  • wöchentliche Übung zur Einhaltung der „2-Minuten-Regel“

Diese 2-Minuten-Regel besagt, dass von der Auslösung des Alarms bis zum Eintreffen des zuständigen Wachmannes maximal 2 Minuten vergehen dürfen. Die Übungen dazu können in mehrfacher Hinsicht als Besonderheit gelten: Die Geschäftsleitung lässt es sich nämlich nicht nehmen, im Zuge regelmäßiger Begehungen die Einhaltung relevanter sicherheitsbezogener Vorgaben in der Praxis persönlich zu überprüfen.

Dazu gehört z.B. das unangekündigte Auslösen eines Feueralarms. Wird die Vorgabe bzw. die 2-Minuten-Regel nicht eingehalten, leitet die Geschäftsführung ein Eskalationsverfahren ein, um die Konformität mit den gesetzlichen und/oder normativen Anforderungen herzustellen. Kleine Nichtkonformitäten werden in den „Taskmanager“ (siehe unten) eingegeben, der Abarbeitungsstatus an die zuständige Stelle berichtet.

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Chance für ein in­te­grier­tes Ma­nage­ment­sys­tem

Kos­ten­frei­es White­pa­per

Es gibt zahl­rei­che Gründe für ein in­te­grier­tes Ma­nage­ment­sys­tem. Lesen Sie mehr darüber in unserem kostenfreien Whitepaper. Aus dem In­halt:

  • 10 Gründe für ein in­te­grier­tes Ma­nage­ment­sys­tem
  • Mo­dell eines Managementsystems
  • Gegenüberstellung der An­for­de­run­gen von fünf be­deu­ten­den Normen: ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001, ISO 50001 und ISO 27001 

Maßnahmen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

Als Beispiel hier eine Auswahl der Maßnahmen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit:

  • Weiterentwicklung des Partnerfirmenmanagements
  • Überführung der Werftrichtlinien in eine allgemeine Betriebsordnung mit bindenden Spielregeln nach den Grundsätzen der DGUV (Deutsche gesetzliche Unfallverhütungsvorschriften) für Partnerunternehmen
  • Einrichtung einer zentralen Stelle zur Einforderung gesetzlich geforderter Dokumentation der betreffenden Partnerunternehmen mit nachträglicher Ausstellung einer Arbeitserlaubnis
  • Erstellung einer Qualifikationsmatrix für Führungskräfte von Partnerunternehmen in Bezug auf Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz auf der Werft zur Steigerung des Bewusstseins der Vorgesetzten und zur Sensibilisierung des ausführenden Personals
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Steuerung und Nachverfolgung von Maßnahmen

Maßnahmen, die sich aus internen und externen Audits des integrierten Managementsystems, sonstigen Begehungen und anderen Formen der Überwachung ergeben, werden in einen online arbeitenden Taskmanager eingegeben und nachgehalten. Dabei wird jede Maßnahme einer verantwortlichen Person zugeteilt, die für die Abarbeitung bzw. Umsetzung zuständig ist. Vorteile dieses Vorgehens:

  • Transparenz – alle Anpassungen von Nutzern werden dokumentiert
  • Verantwortung ist geklärt, die Handlungen können nachvollzogen werden
  • deutliche Zeitersparnis der E-Mail-Kommunikation in Outlook
  • der aktuelle Status ist jederzeit einsehbar
  • schnellere und einfachere Erstellung des Berichtswesens durch einmaliges Anlegen von Filtersystematik
  • Gewährleistung der Rechtssicherheit durch entsprechende Pflichtfelder

Zertifizierungsaudit der DQS bestätigt Konformität

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Vom 12. bis zum 20. September 2019 fand schließlich das Zertifizierungsaudit der DQS in der NEPTUN WERFT statt. Dabei wurde über acht Tage die konkrete Situation in allen drei Schichten und am Wochenende abgebildet. Die Verantwortlichen der NEPTUN WERFT zeigten sich gemeinsam mit dem DQS-Auditor und Autor dieses Beitrags höchst zufrieden mit dem Verlauf.

Beim in­te­grier­ten Ma­nage­ment­sys­tem hat die NEPTUN WERFT in den letzten zwei Jahren eine enorme Ent­wick­lung ge­nom­men. Die jetzt er­teil­ten ISO-Zer­ti­fi­ka­te be­stä­ti­gen, dass die Er­folgs­fak­to­ren der Ma­nage­ment­sys­te­me gezielt und um­fäng­lich genutzt werden.

Manfred Ossevorth Geschäftsführer der NEPTUN WERFT
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Manfred Ossevorth, Geschäftsführer der NEPTUN WERFT, drückt es mit Blick auf seine Crew so aus:

„Die Mitarbeiter der NEPTUN WERFT sind unser höchstes Gut, durch sie erlangen unsere Produkte ihre hochwertige Qualität. Daher ist es uns ein persönliches Anliegen, durch Einleitung präventiver Maßnahmen und fortlaufender Verbesserung für unsere Beschäftigten einen größtmöglichen Sicherheitsstandard in Bezug auf die Arbeitsplatz- und Prozessgestaltung sicherstellen.

Dadurch gewährleisten wir nicht nur sinkende Arbeitsunfallquoten und stetige Produktqualität, sondern ebenfalls die Attraktivität des Unternehmens in der Außendarstellung für Fach- und Führungskräfte.“

Neptun Werft – ein Beispiel für ein integriertes Managementsystem

Die NEPTUN WERFT blickt nach vorne: Die Verantwortlichen wollen ihre Erfahrungen als Grundlage für weitere Zertifizierungen als Benchmark in ihre Partnerunternehmen einbringen. Die NEPTUN Logistik GmbH wird dabei den Anfang machen. Und auch die große MEYER WERFT wird vom IMS-Know-how der „kleinen Schwester“ profitieren können – und darauf dürfen die Rostocker durchaus auch ein bisschen stolz sein.

newsletter-dqs-frau schaut auf ihr smartphone
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Mit unserem kos­ten­frei­en News­let­ter halten wir Sie rund um Audits, Ma­nage­ment­sys­te­me und Zer­ti­fi­zie­run­gen auf dem ak­tu­el­len Stand. Lesen Sie unsere Best Prac­ti­ce-Bei­spie­le und ent­neh­men Sie Tipps für Ihren Ter­min­ka­len­der.

30. September 2021: ISO 45001 hat BS OHSAS abgelöst

Am 30. September 2021 hat ISO 45001 den seit über 20 Jahren für Arbeitsschutzmanagement relevanten britischen Standard abgelöst.

Unternehmen, die über ein zertifiziertes Qualitäts- und/oder Umweltmanagementsystem verfügen, sind mit dem Vorgehen und den vom International Accreditation Forum (IAF) festgelegten Übergangsfristen in der Regel vertraut. Wie bei der Revision der beiden ISO-Normen wurde auch diesmal eine dreijährige Übergangsfrist für den Umstieg festgelegt. Sie sollte zunächst am 11. März 2021 enden, wurde aber aufgrund der Covid 19-Krise vom IAF um sechs Monate verlängert. Nun haben alle Zertifikate gemäß BS OHSAS 18001 ihre Gültigkeit verloren. Die alte Norm ist abgelöst.

Hinweis: Wir verwenden aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum. Die Direktive schließt jedoch grundsätzlich Personen jeglicher Geschlechteridentitäten mit ein, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Autor
Stefan Hajek

Ste­fan Hajek ist Lead Auditor der DQS mit den Re­gel­wer­ken ISO 9001:2015, ISO 14001:2015, ISO 45001:2018 und ISO 50001:2018, Berater für Ma­nage­ment­sys­te­me, Risiko- und Kri­sen­ma­nage­ment, In­te­rims­ma­nage­ment, Un­ter­neh­mens­sa­nie­rung und Spe­zia­list u.a. in den Branchen Ma­schi­nen­bau, Schiffs­bau sowie Me­tall­erzeu­gung und -be­ar­bei­tung .

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