Mit Blick auf eine Auditierung oder Zertifizierung erfolgt eine Gap-Analyse in der Absicht, Managementsysteme auf das Delta (von engl. gap = Lücke) zwischen dem Status quo und mit einem geforderten Soll-Zustand, z.B. den Anforderungen einer neuen Norm, zu begutachten. Die Gap-Analyse kommt in der Regel dann zum Einsatz, wenn eine Norm überarbeitet oder gänzlich neu herausgegeben wird.
Zertifizierungsgesellschaften bieten ihren Kunden dann mit der Gap-Analyse eine Feststellung des Ist-Zustandes an, was vor Ort mit den Normanforderungen abgeglichen wird. Aus dem Ergebnis einer Gap-Analyse wird abgeleitet, welche Lücken noch geschlossen werden müssen, um den gewünschten Zustand zu erreichen. Die ermittelten Schwachstellen (Deltas/Lücken) werden dokumentiert und müssen vom Unternehmen vor dem eigentlichen Zertifizierungsaudit geschlossen werden.
Ein oft synonym zur Gap-Analyse verwendeter Begriff ist Delta-Audit. Auch Delta Audits sind ein gängiges Verfahren beim Übergang auf eine überarbeitete, aktualisierte Normversion, um notwendige Ressourcen und den etwaigen Handlungsbedarf für den erfolgreichen Übergang auf die neue Norm besser einschätzen zu können.