Am 10. Mai veröffentlichte AccountAbility eine neue Version seines AA1000 AccountAbility Principles Standards (AA1000AP:2018). Der Standard ist nicht nur ein gemeingültiges Rahmenwerk für Nachhaltigkeitsmanagement, sondern dient auch als Grundlage für eine externe Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten. Die Revision des Standards, an der sich die DQS als Arbeitsgruppenmitglied beteiligt hat, führt zu einigen wichtigen Änderungen.

Das Ziel des AA1000AP Standards ist es, Organisationen mit einem praktischen Set aus Leitprinzipien auszustatten, mit denen sie ihre Nachhaltigkeitsleistung bewerten, managen, verbessern und kommunizieren können. Der Standard wird oftmals in Kombination mit dem AA1000 Assurance Standard (AA1000AS) verwendet, der als Grundlage für die Berichtsverifizierung durch Dritte fungiert.

Die Prinzipien

Organisationen, die ihre Nachhaltigkeitsberichte extern nach AA1000 prüfen lassen, sollten sich die Änderungen der AA1000-Prinzipien bewusst machen. Denn diese Prinzipien bilden die Grundlage für den gesamten Verifizierungsprozess. Die bisherige Version des Standards beinhaltet drei Leitprinzipien:

  • Inclusivity – Mitbestimmungsrecht bei Entscheidungen, die einen selbst betreffen.
  • Materiality – Entscheidungsträger sind aufgerufen, deutlich zu identifizieren, welche Nachhaltigkeitsthemen wichtig sind
  • Responsiveness – Organisationen sind dazu aufgerufen, transparent und wirkungsvoll mit Nachhaltigkeitsthemen und deren Einflüssen umzugehen.

Zu diesen drei Prinzipien wurde nun ein viertes Prinzip hinzugefügt:

  • Impact – Organisationen sollen ihre Tätigkeiten überwachen und messen. Sie sind verantwortlich dafür, wie ihre Handlungen das umliegende Ökosystem beeinträchtigen.

Dr. Sied Sadek, Geschäftsführer der DQS CFS GmbH und Mitglied der AA1000-Arbeitsgruppe, erklärt den Zusatz des vierten Prinzips folgendermaßen: „In den letzten Jahren hat sich das Nachhaltigkeitsmanagement immer mehr in einen lösungsorientierten Ansatz entwickelt. Der Fokus liegt nicht auf dem guten Willen, sondern auf der Identifizierung und Messung von Einflüssen auf eine Art, die es allen Akteuren erlaubt, angemessen zu reagieren.“

Der Standard beinhaltet eine Beschreibung der Prinzipien und kann von der AccountAbility Website gratis heruntergeladen werden.

Übereinstimmung mit GRI-Standards

Für Organisationen, die ihren Nachhaltigkeitsbericht bereits nach den GRI-Standards erstellen, ändert sich durch das neue vierte Prinzip nicht viel: Die GRI-Standards fordern bereits von Organisationen, dass diese ihre wichtigsten wirtschaftlichen, umwelttechnischen und sozialen Einflüsse für alle wesentlichen Bereiche messen und entsprechend offenlegen.

Übergangszeit

Der AA1000AP (2018) löst den bisherigen AccountAbility Principle Standard (AA1000APS, 2008) ab. Organisationen, die sich ab 1. Januar 2019 eine Berichtsverifizierung mit dem AA1000 Assurance Standard (AA1000AS) unterziehen möchten, sollten die neue Version 2018 verwenden. Für Berichte, die vor diesem Datum veröffentlicht werden, können Organisationen weiterhin den Vorgänger AA1000APS (2008) verwenden.

Was die DQS für Sie tun kann

Als eine AA1000-lizensierte Zertifizierungsstelle bietet DQS die externe Verifizierung für Ihre Nachhaltigkeitsberichte (GRI, Global Compact, ISO 26000, …) an. Eine externe Berichtsprüfung erhöht die Transparenz und Glaubwürdigkeit von Nachhaltigkeitsberichten und gibt allen Akteuren die Sicherheit, dass die Berichte ein akkurates und vollständiges Abbild der Nachhaltigkeitsleistung darstellen. Auf Nachfrage bieten wir zusätzlich interne Workshops an, die die Implementierung der AA1000-Prinzipien behandeln.

Autor
Dr. Thijs Willaert

Dr. Thijs Willaert ist Global Director Sustainability Services. In dieser Funktion verantwortet er das gesamte Dienstleistungsportfolio der DQS rundum ESG. Zu seinem Interessensgebiet gehören unter anderem nachhaltige Beschaffung, menschenrechtliche Sorgfaltspflichten und ESG-Audits. 

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